Die besten Wünsche zum Fest

Die Feiertage rücken näher, allen Orten bereitet man sich auf rutschige Glatteisfeiertage vor (es soll Städte geben, denen schon jetzt das Streusalz ausgegangen ist – ohne Worte).

Diese Jahr möchte ich den Lesern mit folgendem Bild ein wunderschönes Weihnachtsfest wünschen:

Mondkranz am 20.12.2010

Auf Himmelsfähnchen gibt es die passende Erklärung zum Bild.

Für die eher musikbegeisterten Leser habe ich noch ein paar Noten eingespielt – Leise rieselt der Schnee. Passt dieses Jahr einfach so gut 🙂

Frohes Fest,

Frank

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Tagebuch einer Finsternis, oder:

… die Mondfinsternis vom 21.12.2010.

So, bald haben wir es geschafft. In UT gerechnet ist heute abend die Wintersonnenwende erreicht. Ausgerechnet am Morgen dieses Tages findet eine Mondfinsternis statt, was sicherlich nicht oft der Fall ist.

Mit Celestia ist es möglich, Sonne, Mond und Erde gleichzeitig ins Blickfeld zu bekommen, was dann etwa so aussieht:
Mondfinsternis am 21.12., Celestia-Simulation

Hier mein “Tagebuch einer Finsternis” (Zeiten in MEZ):

7h00, der Wecker klingelt

Nach etwa 30 Jahren beobachtende Astronomie kann ich den ein oder anderen Erfolg bei Mondfinsternissen verbuchen. Daher schenke ich mir die Halbschattenphase, zumal die Wettervorhersagen nur mäßig sind.

Das kratzende Geräusch eines Schneeschiebers auf Stein verheißt nichts Gutes.

7h14, der Wecker klingelt erneut

Die Technik liegt im Wohnzimmer bereit, ich brauche nur aufstehen (quäl) und den Laden hochziehen (ächz). Also hoch jetzt (erst ich, dann der Laden)!

7h16, der erste Blick

Weia, es schneit recht stark. Sicherlich 5 cm sind auf den abends geräumten Balkon gefallen. Die Wolken hängen bis zum Boden, es geht gar nichts.

Ein LKW versucht, dem benachbarten Lebensmittelmarkt Waren anzuliefern. Dazu muss er eine dick verschneite, enge Seitenstraße und einen noch verschneiteren Parkplatz passieren.

7h30

Der Mond schiebt sich in den Kernschatten der Erde. Ich schiebe einen Kaffeefilter in die Maschine und bereite so das gemeinsame Frühstück mit meiner Frau vor.

7h45

Der LKW gibt auf. Ich mache die Betten und prüfe danach die Lage.

7h50

Selbst gebackenes Vollkornbrot ist einfach herrlich. Dazu guter Kaffee.

8h10

Der LKW kommt erneut. Mitarbeiter des Lebensmittelmarktes bewaffnen sich mit Salz und Schneeschippen und rücken den Schneemassen zu Leibe. Die pflichtbewussten Anwohner der Seitenstrasse wirken dem Treiben entgegen, in dem sie Schnee von ihren Bürgersteigen auf die Straße schippen …

8h30

Irgendwo dahinten am nicht sichtbaren Horizont versinkt der verfinsterte Mond. Es war mal wieder nichts, wobei ich zu dieser Jahreszeit nicht viel erwartet habe.

8h45

Wenigstens der LKW-Fahrer hat nun ein Erfolgserlebnis und erreicht endlich die Laderampe des Marktes.

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Eine “Warnung vor jahreszeitlich üblichem Wetter” …

… ist dieser Tage angebracht. Es ist Winter hier in Wetzlar, schon seit drei Wochen – und das beinahe ununterbrochen. Leider Winter der wolkigen Art, so dass es zwar kalt aber nicht sternklar ist. Das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern, wie unser Wetterbericht besagt.

Eben lugt der Mond durch die Zirren der nächsten aufziehenden Schneefront, so dass ich kurz mit der Kamera außer Haus ging. Hier ein erstes Ergebnis:

Kerze am 18.12.2010

Dieses Licht scheint fröhlich von einer Tanne vor der Kirche in meiner Nachbarschaft.

Noch kurz der Hinweis, dass gestern abend trotz des Winterwetters mit entsprechenden Straßenverhältnissen die recht gut besuchte und überaus lustige Weihnachtsfeier meiner Lokalen Gruppe stieg. Meine Frau und ich genossen den Abend, der viele Höhepunkte umfasste, beispielsweise den Verzehr zweier 16-Zöller.

Lokale Gruppe, die; der Astronomieverein in Deiner Nähe.

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Langfristwettervorhersage vom 09.12.2010

Derzeit treffen die Wettervorhersagen für Wetzlar in Mittelhessen recht gut zu. Mehr als drei Tage sind jedoch nicht sicher prognostizierbar. Wir von Asterythms haben weder Kosten noch Mühen gescheut und präsentieren hier die Ergebnisse neuester Wettermodellrechnungen.

Sonne am 09.12.2010

(Foto: “Ein Hauch Sonne”, aufgenommen am 09.12. per Telefon)

Im Raum Mittelhessen ist in den Morgenstunden des 21.12., insbesondere in der Zeit zwischen 6h und 9h, mit dichtem Nebel zu rechnen. Auch die Tage nach Weihnachten versprechen hartnäckige Bewölkung und Nebel. Das Maximum ist am Morgen des 28.12. zu erwarten. Eine kleine Wahrscheinlichkeit für Aufklaren besteht – dazu sollte sich die Schneedecke bis zu den Weihnachtsfeiertagen jedoch deutlich auf 70 cm mit Schneeverwehungen bis 2 m erhöht haben. Selbst im Lahntal sollten Feldwege durch Schnee unpassierbar sein.

Das neue Jahr beginnt leider ebenfalls nebligtrüb. Gerade am 04. Januar wird zwischen 8h und 11h mit Nebel und tiefhängenden Wolken in südöstlicher Richtung zu rechnen.

Nach diesem Start geht es winterlich weiter. Inbesondere in folgenden Wochen ist mit Glatteis und größeren Schneemengen zu rechnen: 16.01.2011 bis 23.01.2011 sowie 27.02.2011 bis 06.03.2011. Der lange Winter klingt nach unseren derzeitigen Daten mit letzten Schneeschauern in der Zeit vom 10.-17. April 2011 aus.

Neue Daten werden wir natürlich rechtzeitig veröffentlichen 🙂

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DVD-Tipp: “Wonders of the Solar System”

Die Naturdokumentationen der BBC dürften das Beste sein, was in diesem Bereich hergestellt wird. Dazu gehören Attenboroughs Life-Serie und definitiv “Planet Earth” (bzw. auf deutsch: Planet Erde). In 2010 brachte die BBC nun eine DVD auf den Markt zu einem astronomischen Thema: “Wonders of the Solar System”, welche 5 Sendungen umfasst.

DVD: Wonders of the Solar System

(große Version)

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Finsternisse werfen ihre Schatten voraus

Zumindest tun sie das auf der Website der Astro-AG Heuchelheim. Beleuchtet werden die partielle Mondfinsternis vom 21.12.2010 und die partielle Sonnenfinsternis vom 04.01.2011. Hoffen wir, dass an  beiden Tagen das Wetter mitspielt.

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Jupiter, ein Versuch

Die Entfernung zu dem größten Planeten in unserem Sonnensystem wächst schon wieder, denn die Opposition liegt schon etwa zwei Monate hinter uns. Viel habe ich davon nicht mitbekommen.

Heute war die Luft mal wieder nicht ruhig und die Durchsicht durch Zirren stark getrübt. Eigentlich keine gescheiten Astrobedingungen.

Was soll’s.

Die Monde sahen schon mal gut aus:

Jupitermonde am 20.11.2010

(Norden ist oben, Osten rechts; TV85, TIS fokal, IR-Sperrfilter). Der Mond rechts oben außen ist Ganymed, links davon steht Europa. Dichts rechts neben Jupiter ist Kallisto zu sehen, Io links unten.
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Sonne am 14.11.2010

Nach zwei Tagen Regen folgte heute ein Schönwetterphase, da sich das Wolkenband nach Nordwesten in Richtung Westerwald und Siegerland zurückgezogen hat. Und so geht man seinen sonntäglichen Beschäftigungen nach: der ein oder andere macht einen Spaziergang, wieder andere sitzen im strahlenden Sonnenschein auf der Terrasse des Eiscafes (am 14.11!). Nun, und ich baue das PST auf die EQ5 und beobachte die Sonne. Hier die Ergebnisse:

Protuberanz vom 14.11.2010

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Lexikon: DSLR

Das Wetter ist dieses Wochenende unterirdisch schlecht, daher ein kleiner Ausflug die Welt astronomischer Begriffe und Abkürzungen:

DSLR: Abkürzung, steht für „Den Scheiß lad’ ich runter“ und bezieht sich auf eine digitale Kamera, mit der in stundenlanger Kleinarbeit ein Foto zunächst aufgenommen und anschließend bearbeitet wird. Am Ende der Bemühungen steht in der Regel das Herunterladen des fertigen Ergebnisses aus dem Internet, um der Verwandtschaft den ganzen Aufwand erklären zu können.

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Das Satellitenbild

Grobpixelige Infrarotaufnahme aus geostationärem Orbit, coloriert.

“Seid froh, dass überhaupt noch Wetter ist” sagte einst der diensthabende Wettervogel im öffentlich-rechtlichen Frühstücksfernsehen. Gleich der Lyrik eines frühen Westernhagen fassen diese verteidigend und entschuldigend eingeworfenen Worte den Inhalt unseres heutigen Werkes zusammen. Mit einer messerscharfen Präzision, die sowohl der frühe als auch der späte Nostradamus beneidet hätte, machen sie uns klar, was wir zu erwarten haben.

Da springt zunächst ein enorm breites und langes Wolkenband ins Auge, welches in einem erhabenen Schwung von Südfrankreich ausgehend über die Mitte Deutschlands geführt bis weit auf die Ostsee reicht. Dem Kenner steigt bei diesem Anblick der Duft frisch beregneten Grases in die Nase, wie er oft über den Feldern der Mittelgebirge schwebt. Wir ahnen, dass die Grundwasservorräte von Westerwald und Vogelsberg hier neue Nahrung bekommen. Ohne auf die seherischen Gaben des späten Kachelmann zurückgreifen zu müssen wird uns klar, dass dieses Wolkenband noch einige Zeit in dieser Lage verharren wird.

Etwas zu betont ist dem Schöpfer unseres heutigen Werkes das Wolkenloch über der Adria und den südöstlichen Alpen geraten. Hier hätten einige hohe Wolken oder Zirren dem Werk den überharten Kontrast zwischen klarem Himmel hier und wasserdampfgesättigten Sumpfklima dort genommen. Doch vielleicht ist gerade dieser harte Kontrast, der einen Kontrapunkt zu den weichen Grautönen über den britischen Inseln und der Nordsee setzt. Und so ist es hier die Vielzahl von Schattierungen, die dem Betrachter wohl sagen soll: “sieh her, es gibt mehr Wolkenarten als Du kleiner Mensch zu begreifen im Stande bist”. Die weitgreifenden Nebelbänke drängen den Schluss auf, dass die Schafskälte heuer wieder besonders beissend kalt ist.

Und so schweift unser Blick voller Hoffnung in Richtung der Azoren, von wo wir uns ein wenig Hochdruck mit Sonnenschein erhoffen. Doch auch hier werden wir enttäuscht: ein zum ehemaligen Wirbelsturm Walhalla gehörender Tiefdruckwirbel steigert die Dramatik dieses im Grundton doch sehr pessimistischen Werkes und nimmt die Hoffnung auf ein wenig Sonnenschein.

Eine letzte Hoffnung auf Besserung finden wir erst am Rand des Bildes bei Island. Eine kleine Wolkenlücke wirft die Frage auf, ob sich hier ein Islandhoch aufbauen könnte, welches in der Folge trockene Festlandsluft nach Mitteleuropa führen würde? Doch hierauf erhalten wir im Werk selbst keine Antwort.

Und so sind wir froh, dass überhaupt noch Wetter ist.

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Wie so oft hat auch das heutige Kunstwerk keinen langen Bestand: ein atlantischer Tiefausläufer folgte schon am nächsten Morgen.

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