Jupiter, ein Versuch

Die Entfernung zu dem größten Planeten in unserem Sonnensystem wächst schon wieder, denn die Opposition liegt schon etwa zwei Monate hinter uns. Viel habe ich davon nicht mitbekommen.

Heute war die Luft mal wieder nicht ruhig und die Durchsicht durch Zirren stark getrübt. Eigentlich keine gescheiten Astrobedingungen.

Was soll’s.

Die Monde sahen schon mal gut aus:

Jupitermonde am 20.11.2010

(Norden ist oben, Osten rechts; TV85, TIS fokal, IR-Sperrfilter). Der Mond rechts oben außen ist Ganymed, links davon steht Europa. Dichts rechts neben Jupiter ist Kallisto zu sehen, Io links unten.
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Sonne am 14.11.2010

Nach zwei Tagen Regen folgte heute ein Schönwetterphase, da sich das Wolkenband nach Nordwesten in Richtung Westerwald und Siegerland zurückgezogen hat. Und so geht man seinen sonntäglichen Beschäftigungen nach: der ein oder andere macht einen Spaziergang, wieder andere sitzen im strahlenden Sonnenschein auf der Terrasse des Eiscafes (am 14.11!). Nun, und ich baue das PST auf die EQ5 und beobachte die Sonne. Hier die Ergebnisse:

Protuberanz vom 14.11.2010

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Lexikon: DSLR

Das Wetter ist dieses Wochenende unterirdisch schlecht, daher ein kleiner Ausflug die Welt astronomischer Begriffe und Abkürzungen:

DSLR: Abkürzung, steht für „Den Scheiß lad’ ich runter“ und bezieht sich auf eine digitale Kamera, mit der in stundenlanger Kleinarbeit ein Foto zunächst aufgenommen und anschließend bearbeitet wird. Am Ende der Bemühungen steht in der Regel das Herunterladen des fertigen Ergebnisses aus dem Internet, um der Verwandtschaft den ganzen Aufwand erklären zu können.

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Das Satellitenbild

Grobpixelige Infrarotaufnahme aus geostationärem Orbit, coloriert.

“Seid froh, dass überhaupt noch Wetter ist” sagte einst der diensthabende Wettervogel im öffentlich-rechtlichen Frühstücksfernsehen. Gleich der Lyrik eines frühen Westernhagen fassen diese verteidigend und entschuldigend eingeworfenen Worte den Inhalt unseres heutigen Werkes zusammen. Mit einer messerscharfen Präzision, die sowohl der frühe als auch der späte Nostradamus beneidet hätte, machen sie uns klar, was wir zu erwarten haben.

Da springt zunächst ein enorm breites und langes Wolkenband ins Auge, welches in einem erhabenen Schwung von Südfrankreich ausgehend über die Mitte Deutschlands geführt bis weit auf die Ostsee reicht. Dem Kenner steigt bei diesem Anblick der Duft frisch beregneten Grases in die Nase, wie er oft über den Feldern der Mittelgebirge schwebt. Wir ahnen, dass die Grundwasservorräte von Westerwald und Vogelsberg hier neue Nahrung bekommen. Ohne auf die seherischen Gaben des späten Kachelmann zurückgreifen zu müssen wird uns klar, dass dieses Wolkenband noch einige Zeit in dieser Lage verharren wird.

Etwas zu betont ist dem Schöpfer unseres heutigen Werkes das Wolkenloch über der Adria und den südöstlichen Alpen geraten. Hier hätten einige hohe Wolken oder Zirren dem Werk den überharten Kontrast zwischen klarem Himmel hier und wasserdampfgesättigten Sumpfklima dort genommen. Doch vielleicht ist gerade dieser harte Kontrast, der einen Kontrapunkt zu den weichen Grautönen über den britischen Inseln und der Nordsee setzt. Und so ist es hier die Vielzahl von Schattierungen, die dem Betrachter wohl sagen soll: “sieh her, es gibt mehr Wolkenarten als Du kleiner Mensch zu begreifen im Stande bist”. Die weitgreifenden Nebelbänke drängen den Schluss auf, dass die Schafskälte heuer wieder besonders beissend kalt ist.

Und so schweift unser Blick voller Hoffnung in Richtung der Azoren, von wo wir uns ein wenig Hochdruck mit Sonnenschein erhoffen. Doch auch hier werden wir enttäuscht: ein zum ehemaligen Wirbelsturm Walhalla gehörender Tiefdruckwirbel steigert die Dramatik dieses im Grundton doch sehr pessimistischen Werkes und nimmt die Hoffnung auf ein wenig Sonnenschein.

Eine letzte Hoffnung auf Besserung finden wir erst am Rand des Bildes bei Island. Eine kleine Wolkenlücke wirft die Frage auf, ob sich hier ein Islandhoch aufbauen könnte, welches in der Folge trockene Festlandsluft nach Mitteleuropa führen würde? Doch hierauf erhalten wir im Werk selbst keine Antwort.

Und so sind wir froh, dass überhaupt noch Wetter ist.

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Wie so oft hat auch das heutige Kunstwerk keinen langen Bestand: ein atlantischer Tiefausläufer folgte schon am nächsten Morgen.

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Poliertes Sonnenfoto

Heute, 31.10., konnte ich die Sonne zwar beobachten (im T-Shirt!), das einige 100 km durchmessende Wolkenloch fegte aber so schnell über mich, dass die Luftruhe grottig schlecht war. Also kurz gezeichnet aber nicht fotografiert. Schon beim Fokussieren der Kamera war das Bild jämmerlich.

Letzte Woche hatte ich ein Einzelbild der Sonne präsentiert. Auf der Festplatte fand ich nun aber noch weitere Aufnahmen (insgesamt 30) und jagte diese scherzeshalber durch Giotto hindurch. Mit den automatischen Vorgaben des Programmes für “Sonnenfleck” wurden die Bilder übereinander gerechnet und anschließend leicht geschärft. Vom Ergebnis dieser Aktion bin ich überrascht:

Sonne 24.10.2010, v2

(größeres Bild)

Der untere Fleck weist offensichtlich eine Teilung auf, die im Bild von letzter Woche nicht zu erkennen war. Penumbra und Umbra sind deutlicher voneinander abgesetzt. Auch die Strukturen der Sonnen-“oberfläche” kommen besser zur Geltung. Dieses Bild macht Hoffnung und nun warte ich auf ruhigere Luft 🙂

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Sonne: 24.10.2010 – Flecken!

Zwei Monate zu früh ist schon Weihnachten: auf der Sonne sind mal wieder Flecken zu sehen! Zwar ist das ein müder Abklatsch dessen, was ich so aus den frühen 90zigern kenne, aber man soll ja nicht undankbar sein. Leider konnte ich bei mäßigem Seeing und schon erschreckend tief stehender Sonne nur mit dem PST auf einem Fotostativ arbeiten. Fotografieren ist dann eine Qual, so dass ich hier jetzt nur ein Einzelbild präsentiere:

Sonne 24.10.2010

(größeres Bild)

Die Aufnahme entstand in Okularprojektion: eine TIS Monochromkamera lugte durch ein 10mm Okular. Da dies ein erster Test war, ließ ich die Kamera automatisch belichten.

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Messier 27, revisited

Aus der nun doch abgelaufenen Neumond- und Schönwetterphase hätte ich noch ein Bild nachzureichen. Nach einigen visuellen Erfolgen wollte ich noch einmal mit der Fotoausrüstung arbeiten. Hier das Ergebnis:

Messier 27, 11.10.2010

(größeres Bild)

TV85 auf GP-D2, Guidekamera DSI, EOS 350D, 800 ASA, RAW, bearbeitet mit DeepSkyStacker. Die Farben sind relativ blass, aber hier wollte ich es in der Bildbearbeitung lieber nicht übertreiben.

Es gab bereits einen früheren Anlauf zu Messier 27. Dieser Planetarische Nebel hatte es mir in der abgelaufenen Neumondphase angetan, was maßgeblich an der visuellen Beobachtung mit den 100° Okularen hing. Demnächst versuche ich mich aber mal an einem anderen Objekt, versprochen 🙂

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Zwei neue PN: He 1-4 und M 3-35

Die an ihrem Ende doch noch sehr gute Neumondphase im Oktober 2010 brachte noch zwei
Planetarische Nebel (PN) mit sich. Mein C8 kam zum Einsatz, d.h. ein Schmidt-Cassegrain, 200mm f/10. An diesem Teleskop setze ich nur einen UHC-Filter ein, kann aber trotzdem die Ethos-Okulare genießen. Wenn man aus der Stadt visuellen Deep-Sky betreiben will, muss man einige Tricks anwenden … Weiterlesen

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K 3-51 und Abell 68

Ein Langzeitprojekt von mir, an dem ich nun seit Mitte der 1990ziger Jahre beoabchte, sind planetarische Nebel (PN). Etwas mehr als 180 erfolgreiche Sichtungen konnte ich bereits verzeichnen, hinzu kommen sicherlich 50 erfolglose Versuche. Eine genaue Buchführung über Fehlschläge ist zwar hilfreich, jedoch kenne ich meinen inneren Schweinehund 🙂 Für mich ist es sinnvoll, nicht gesehene Planetarische Nebel nicht auf der Sternkarte zu kennzeichnen und ihnen so mehrere Chancen zu geben – denn schließlich ändern sich Bedingungen, Teleskope und körperliche Verfassung.

Hier also mehr zu den Neuzugängen: Weiterlesen

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Pegasusquadrat am 08.10.10

Vor erstaunlich langer Zeit startete ich das Projekt “Pegasus-Quadrat” mit dem Ziel, die dortigen Galaxien genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Ergebnisse veröffentliche ich hier als Beobachtungsanregung für Teleskope ab 8″ ÖFfnung. Einige Erfolge waren NGC 7741 und andere, der Galaxienhaufen Abell 2666, NGC 1 und andere, NGC 7769 und andere, außerdem NGC 7550 und andere . Gestern (08.10.) nun klarte es auf, so dass ich folgende Galaxien nachlegen konnte: Weiterlesen

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