Heute gibt es neues vom Projekt “Pegasus-Quadrat” zu vermelden. Letzte Nacht war es nämlich nicht nur saukalt sondern auch sowas ähnliches wie klar. Zwar nicht besonders, was sich an einer mäßigen Fernsicht äußerte: das knapp 20 km Luftlinie entfernte Greifenstein war nur mühsam zu erkennen. Aber immerhin. Neben einem kurzen Test eines IR-Sperrfilters an Jupiter (mit Webcam, nicht visuell) war ich dann visuell im Pegasus-Quadrat unterwegs.
Ausgangspunkt des kältebedingt kurzen Ausflugs war der Stern SAO 91412, der etwa 6,5 Grad westsüdwestlich von Alpha Andromedae steht und mit 7,6 mag schon im Sucher zu sehen ist. Südlich dieses Sterns fällt eine etwa 10′ große Sterngruppe in Form eines liegenden Schildes (“Lying Shield”, Leiter 12) auf. Von hier geht es nochmals 20′ direkt nach Süden zu einem kleinen Doppelstern, SAO 91409 von 10ter Größe. Ab jetzt wird es spannend, denn östlich dieses Sterns befindet sich die UGC 12732. Trotz längeren Hinschauens und Bewegen des Objektes (hilft oft Wunder!) konnte ich hier nichts sicher festlegen.
Anders die 20′ weiter östlich gelegene NGC 7735: diese ist recht klein, erschien etwa rund und wurde zum kompakten Kern heller. Ein Stern blitzte auf, der entweder dicht benachbart oder vor der Galaxie positioniert
ist.
Beinahe in südöstlicher Richtung fand ich dann SAO 91455, ein Stern 9,8ter Größe, der einen etwa eine Drittel Bogenminute entfernten Stern 12ter Größe zum Nachbarn hat. Beide Sterne weisen direkt auf NGC 7741. Als Untergrenze für die Größe der Galaxie würde ich 2,5 Bogenminuten angeben. Ein entsprechendes Teleskop und passenden Himmel vorausgesetzt könnte hier noch etwas kommen. So bleibt mit dem C8 zunächst ein beinah rundes Glimmen, welches kaum zur Mitte heller wird. Die Fläche wirkt ungleichmäßig hell. Insgesamt ist das Objekt ziemlich lichtschwach und etwas Zeit ist notwendig, um hier zum Erfolg zu kommen.
Im weiteren Teil meiner kleinen Pegasustour kehrte ich zurück zum Ausgangspunkt und wanderte von dort zu SAO 91411, einem Stern 9ter Größe. Etwa 6,5 Bogenminuten nördlich von diesem Stern steht NGC 7728: klein, rund, etwas heller zur Mitte aber mit flächigem Kern. Etwa 20 Bogenminuten westlich des Sterns sah ich noch NGC 7720: klein, rund, lichtschwächer als NGC 7728, etwas heller zur Mitte und ebenfalls Kern flächig.
In dem letztgenannten Gebiet stehen einige weitere Galaxien, von denen ich jedoch keine wirklich dingfest machen konnte. Nur von PGC 71987 und NGC 7726 konnte ich ab und an ein Glimmen erahnen, was mir jedoch nicht zur Wertung einer sicheren Sichtung ausreicht. Dieses Feld verspricht jedoch, in einem größeren Teleskop sehr reichhaltig zu sein. Hoffentlich gelingt mir die baldige Nachbeobachtung mit 16″!
Beobachtungsort: südlich gelegene Vorstadt von Wetzlar.
Pingback: Asterythms » Pegasusquadrat am 08.10.10