Messier 27

Ein weiteres Bild der letzten Neumondphase möchte ich den geneigten Lesern nicht vorenthalten. Diesmal gibt es den Planetarischen Nebel Messier 27 zu sehen, den ich ja auch schon hier und hier erwähnt habe:

Messier 27

Mich begeistern ja die beiden blaugrünlichen “Ohren”, die weit herausragen und sogar noch von feinen Adern durchzogen sind. Diese Bild ist natürlich nur ein Ausschnitt aus der deutlich größeren Aufnahme.

Eine Anmerkung

Mit den zuletzt geposteten Bildern sehe ich mich nicht am Ende des langen Weges zur perfekten Astrofotografie angekommen. Vielmehr möchte ich hier dokumentieren, wie sich die Dinge entwickeln, denn Astrofotografie und Autoguiding sind längst nicht so einfach, wie es manche Hochglanzbroschüre glauben macht. Es gibt noch viel zu tun, bspw. das Setup verfeinern und gegen Fehler beim Guiden robuster machen. Außerdem ist das Leitrohr leicht verspannt, so dass der Guidestern bei schwächeren Sternen (7mag) eine “Fahne” bekommt, woraus wahrscheinlich Nachführfehlern entstehen. Auch scheint mir der Fokus wegzulaufen, wenn die schwere Kamera am Okularauszug zieht und dieser in Zenitrichtung (um-)geschwenkt wird. Das sind aber alles lösbare Problem 🙂

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M13, die Zweite

Nochmal M13. Wieder dieses Standardobjekt, ich geb’s zu. Aber es ist ein schöner Kandidat für das Testen des neuen Aufbaus, insbesondere des Autoguidings. Außerdem wollte ich bei nachfolgendem 12 Minuten Summenbild mal die Bearbeitung von RAW-Dateien mit DeepSkyStacker ausprobieren. Oh, da gibt es noch eine Menge Parameter zu variieren … hier jedenfalls mal M13:

M13, 15.08.09, klein

(Vollbild, Norden ist oben, Westen rechts)

auf NGC 6207 hatte ich ja schon hingewiesen. Als eingefleischter DeepSky-Fan verglich ich jedoch die Aufnahme mal mit Guide – und siehe da, da kommt noch was. Hier ein Ausschnitt etwas westlich von M13:

NGC 6194 ua

(Vollbild)

Hier sind durchaus schon einige Galaxien zu sehen:

1 = NGC 6196

2 = IC 4614

3 = NGC 6199

4 = NGC 6194

5 = IC 4613

Schon ein Dingen: mit 3,5″ und einer handelsüblichen DSLR sind aus der Stadt ohne sonderliche Anstrengungen Galaxien drin, die für die visuelle Beobachtung 8″ und dunklen Himmel erfordern. Und trotzdem, Deep Sky visuell = astronomie unplugged hat ihren besonderen Reiz.

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Deep Sky: M11 und M13

Hier hatte ich ja schon geschrieben, dass ich in nächster Zeit fotografieren möchte. Nun war das Wetter gestern, am 14.08.2009, nicht sooo berühmt: die Luft waberte ziemlich (selbst bei 3,5″ Öffnung!) und eine Schicht hoher Wolken nervte bei langen Belichtungszeiten. Egal, es ging mir darum, mich an die neu zusammengestellte Ausrüstung zu gewöhnen (TV85, 600mm Fotoobjektiv + DSI als Guidekamera, beides auf GP-D2).

Gestern lief das Autoguiding ungewohnt gut und hoffentlich bleibt das so! Die nachfolgende Aufnahmen machen Appetit auf mehr. Sie entstanden mit einer Canon 350D bei 800ASA und sind die Summe von jeweils 5 Aufnahmen bei 90s Belichtungszeit. Vom Guiding wäre locker viel mehr drin gewesen, vom Himmel jedoch nicht.

Messier 11 (M11), Offener Sternhaufen

Messier 11

(größeres Bild, ca. 640 kB)

M11 wurde an den Bildrand platziert, damit die Dunkelwolken besser zur Geltung kommen. Die Dunkelwolken sorgen für die scheinbar viel geringere Sterndichte im rechten oberen Bildquadranten.

Messier 13 (M13); Kugelsternhaufen

Messier 13

(größeres Bild, ca. 200 kB; Norden oben)

Auf der nicht-reduzierten Aufnahme sind Galaxien bis etwa 15.8mag zu sehen, bspw. die UGC 10477.  Auf der Aufnahme ist am Bildrand oberhalb von M13 die kleine Galaxie NGC 6207 gut zu sehen.

Die Aufnahmen sind weitgehend unbearbeitet, d.h. Kontrast und Gammawerte wurden nicht korrigiert bzw. angepasst; das mache ich später mal mit wirklich ernst gemeinten Aufnahmen, hehe 🙂

Es ist schon verblüffend, wie tief der Himmel für ein solches Teleskop wird. Jedenfalls machte der gestrige Abend Lust auf mehr – der Herbst kann ruhig kommen und schönes Wetter mitbringen 🙂

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Mark Knopfler: Get Lucky I

So, here it is: a new album by Mark Knopfler. Actually, it’s not out yet, we’ll have to wait until September 14th – but this ain’t long. You can listen to the title song of the album Get Lucky on the record companies website.

What can be said? Knopfler solo is not Dire Straits (my impression: the keyboarder Alan Clark and bass-player John Illsley are extremely important). Therefore, it is no wonder that Knopflers extraordinary guitar skills are not present in the title song. Nevertheless, it is a charming song and to me a “mind-drifter”. I can easily imagine using this music as a soundtrack during observing sessions. I enjoy the scottish flavor of the song. Let’s wait and see what the entire album will bring. I expect a sloowww album (is Knopfler scottish or swiss?) but with interesting stuff on it. Kill to get Crimson was like that. It had great soundspheres, good guitar work and nice dynamics. So why sould it be any different here? Knopfler will turn 60 next wednesday – I will turn 37 on the very same day 🙂

Btw.: for those interested in Dire Straits: more or less official rumors say that there is a 5.1 DVD of Alchemy in the pipeline. Now, that will be something!

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Zeit für Pläne

Die letzten Tage war es ruhig, was Beobachtungen anbelangt. Das liegt auch am Wetter, das nur dann Beobachten erlaubte, wenn es unmittelbar mit meinen beruflichen Aktivitäten maximal kollidieren würde. Wenigstens hatte ich Zeit, an meinem Gitarrenbausatz rumzubauen – doch dazu ein andernmal mehr.

Dieser Tage fiel mir folgendes Bild in die Hände:
Himmel über Wetzlar
Es entstand am 13. August 2006 vom heimischen Balkon aus und zeigt den Himmel über Wetzlar, welches gnädigerweise von Nebel zugedeckt wird (jetzt mal aus Lichtverschmutzungsperspektive. Wetzlar ist eine sehr schöne Stadt!). Das passiert gar nicht so selten und macht meinen Balkon zu einem ernstzunehmenden Beobachtungsort.

Wie schrieb einmal Walter Scott Houston? “There is never a shortage of deep-sky objects Whatever the season, the sky holds more than enough of these delights to keep you busy all night, every night.” Scotty, Du hast ja so recht. Es gibt soviel zu beobachten und so wenig Zeit, es zu tun.

Meine Pläne für die komenden Wochen sind:

  1. Astrofotos bei 480mm Brennweite
  2. Mondbeobachtung, wahrscheinlich auch mit 2m Brennweite und Webcam
  3. Galaxien im Pegasus-Quadrat

Achja. Da wäre noch ein vierter Punkt. Planetarische Nebel. Die Sommermilchstraße wird noch eine Weile am Himmel stehen und das gibt mit Gelegenheit,

4. Planetarische Nebel

weiter zu verfolgen. Derzeit stehe ich bei 181 mit meinen Augen durch ein Teleskop beobachteten planetarische Nebeln. Die Kerlchen haben es mir angetan, wobei sie ganz unterschiedliche Beobachtungsbedingungen vorraussetzen: mal sind es großflächige Objekte, die exzellente Transparenz erfordern, mal Winzlinge, denen man nur bei absolut ruhiger Luft zu Leibe rücken kann. Die Kandidatenliste umfasst knapp 100 Objekte. Und da sind wir wieder bei Scotty und merke:

“Es gibt viel zu gucken. Schauen wir hin!”

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ISS am 18. Juli 2009

Hm, ich sehe schon: die aktuelle Neumondphase geht ohne nennenswerte Deep-Sky-Beobachtung zu Ende. Das Wetter ist schon sehr instabil, was ja die Planung zusätzlich erschwert. Immerhin, am 18. Juli riss es abends ein Stück weit auf, so dass es lohnte, das C8 aufzubauen. Ziel: die ISS mit dem angedockten Space Shuttle. CalSky gab an, die ISS werde um 22:43 MESZ über dem WNW-Horizont erscheinen und um 22:48 MESZ in 73 Grad Höhe “kuliminieren”. Mit -4 mag würde dies ein recht heller Durchgang werden.

Kurz nach 22:45 sah ich die ISS dann auch. Daher löste ich die Klemmen der Montierung, peilte durch den Sucher auf die ISS und löste gleichzeitig die fokal am C8 montierte 350D aus. Zum Glück räumt diese die Bilder ja sehr flugs auf die CF-Karte, so dass Aufnahmeserien kein Problem darstellen. Hier also das erste Bild:

ISS 18.07.2009

In der Folge kam die ISS schnell näher und wurde größer und heller. Im Sucher fiel mir ein zweiter Lichtpunkt auf, der vor der ISS auf gleicher Umlaufbahn flog. Wobei, ich will vorsichtig sein: mein Sucher zeigt kein aufrechtes Bild und ich kann jetzt nicht sicher sagen, ob der Lichtpunkt wirklich vor oder nach der ISS flog. Jedenfalls war dort ein zweiter Raumflugkörper unterwegs, evtl. eine Progress-Kapsel, die in den letzten Tagen für Andockmanöver benutzt worden war.

Weiter geht’s mit zwei Aufnahme nahe der “Kulmination”:

ISS am 18.07.2009

Die zweite Aufnahme:

ISS am 18.07.2009

Nun kann das große Rätselraten beginnen: was ist was? Ist das Space Shuttle die Struktur rechts oberhalb des Kreuzungspunktes? Dem muss ich mal nachgehen.

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Gedanken zur Mondlandung …

Bereits als Kind faszinierte mich die Mondlandung, obwohl ich mit Jahrgang 1972 keine der Landungen wirklich live erlebt habe. Na, vielleicht gibt es in einigen Jahrzehnten noch eine, die ich dann hoffentlich mitbekomme. Je mehr ich mich mit Astronomie, Naturwissenschaften allgemein und Technik speziell beschäftigte, desto größer wurde der Respekt vor der Leistung, die diese Mondlandung darstellt.

Dieser Tage feiert die Apollo 11-Mission ihr 40jähriges. In den Medien ist die Präsenz erstaunlich gering und das trotz des Sommerlochs. Trotzdem gibt es Diskussion wie hier auf Astrodicticum Simplex und sogar eine virtuelle Mondreise im Internet (ein Tipp von The Lonebeader).

Meine Würdigung der Mondlandung ist natürlich die eines Beobachters 🙂 Weiterlesen

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Fokussierhilfe

Neulich abend war es lange genug klar, um ein wenig Astronomie zu betreiben. Nina und ich waren vorwiegend visuell unterwegs, unter anderem guckten wir uns Messier 5, einen Kugelsternhaufen an. Der sieht in etwa so aus:

M5

(Foto vom 28.06.2009, 30s, 480 mm Brennweite f/5,6, Canon 350D an TV85)

Hilfreich für das Fotografieren war eine neue Fokussierhilfe Weiterlesen

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Windradpark

Von einigen Wetzlarer Erhebungen aus ist die Horizontsicht fantastisch und reicht bis weit in den hohen Westerwald. Dort wird mittlerweile mit Windrädern Strom erzeugt und es ist ein richtiger Windradpark entstanden. Nachdem ich nun neulich einen 3,5″-Refraktor in den Dienst gestellt habe, war es nur logisch, diesen zum Ablichten der Windräder zu nutzen. Das Ergebnis:

Windradpark (Vollbild)

Besonders gelungen finde ich ja, dass die Drehung der Rotoren bei einigen der Windräder sehr schön zu sehen ist. Von der Schärfe mal ganz zu schweigen.

Damit die Bildqualität besser einzuordnen ist: das Bild entstand nach Sonnenuntergang und leichter Bewölkung am 25. Juni 2009 um 22:37 MESZ, 1600 ASA, 0,6s Belichtungszeit. Aufnahmeort war Wetzlar. Der Funktum steht auf dem Höllkopf, die Windräder nahe der Fuchskaute. Das ist die Kleinigkeit von 32,5 km vom Standort entfernt.

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Aber Halo!

Neben dem bereits gezeigten “Grünen Blitz” ergab sich auf Sylt noch eine weitere “atmosphärische” Beobachtung unter Beteiligung der Sonne:

Montag, 15. Juni, Halo.
Weststrand zwischen Kampen und Klappholttal

Zirren gehören zu den großen Feinden der Hobbyastronomen, jedenfalls nachts. Dann nämlich sorgen sie für einen hellen Himmel und erschweren die Beobachtung von Gasnebel und Galaxien. Tags jedoch kann der Hobbyastronom den Zirren durchaus etwas abgewinnen, beispielsweise wenn sie ein solches 22°-Halo um die Sonne schaffen:

22 Grad Halo, 15. Juni 2009

Ein solcher Halo entsteht, wenn Licht in den hexagonalen Eiskristallen der hohen Wolke gebrochen wird.

Der Himmel über Sylt bot bisher in jedem Urlaub fantastische Wolkenstimmungen. Einige davon hat Nina eingefangen und in ihrem Blog veröffentlicht. auf ihrer Website veröffentlicht. Wir trafen einige Neu-Insulaner (d.h. seit 5-10 Jahren dort lebende Menschen), von denen einer vom “tiefen Himmel” schwärmte. Als DeepSky-Beobachter versteht man gewohnheitsgemäß etwas anderes darunter, jedoch meinte er damit, dass sehr viele Wolkenstockwerke gut sichtbar sind. Das fängt direkt über dem Kopf an, wo irgendwas zwischen Wolken und Nebel schwebt, bis hoch zu den oben gezeigten Eiswolken.

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