Komet Garradd am 29.09.2011

Kleiner Nachtrag: Am Abend des 29.09.2011 war es nur mäßig sternklar: Zirren zogen zenitwärts. Damit schoben sie sich immer wieder über die von mir geplanten Objekte. Trotzdem baute ich die Foto-Ausrüstung auf, denn ich hatte am Vorabend ein Problem mit der Montierung gehabt und wollte probieren, ob der Lösungsansatz greifen würde. Er griff. Und so gelang mir an dem Abend folgendes Bild des Kometen C/2009 P1 Garradd (Norden ist rechts):

Die beiden hellen Sterne sind 101 Her (links) und 102 Her (rechts).

Während die Belichtungen liefen, schlich ein Gedanke durch meinen Kopf. Würde dies der erste Komet sein, den ich nur auf fotografischem Wege beobachtet haben würde? Der visuelle Beobachter in mir probte den Aufstand und so versuchte ich mein Glück mit einem 10×25 Fernglas. Nun ist es gar nicht so leicht, an einem hell leuchtenden Laptopbildschirm vorbei zu beobachten, von Adaption der Augen mal ganz zu schweigen. Und doch gelang unter Einsatz einiger schwarzer Tücher die visuelle Beobachtung, welche ich in den nachfolgenden Nächten sowohl mit dem 10×25 als auch mit einem 20×70 und dem TV85 selbst bestätigen konnte.

Aufnahmedaten:
6x300s von 1100Da bei 1600ASA durch TV85 auf GP-D2 mit Autoguiding.

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Sonne vom 15.10.2011

Sind wir eigentlich tief im Sonnenfleckenmaximum? Ich fürchte ja. Immerhin waren am 15.10. Sonnenflecken zu sehen, nebenstehend ein Foto einer solchen Gruppe. Aufgenommen durch ein PST mittels TIS-Kamera in Okularprojektion durch ein 15mm LV-Okular. Das PST zeigt dank der schmalbandigen Filterung des Lichtes viel mehr Details als im Weißlicht wahrnehmbar sind. Protuberanzen waren zwar auch zu sehen, allerdings nicht sonderlich beeindruckend.

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Joe Bonamassa, 13.10.2011, Jahrhunderthalle Frankfurt

Vorgeschichte: Vor einiger Zeit beklagte ich meiner Frau gegenüber das horrend zunehmende Alter meiner ganzen Gitarrenhelden. Wer wisse, wie lange die noch neue Sachen produzieren (könnten). Und es käme irgendwie keiner nach.

Wenige Tage später wurde mein Irrtum bewiesen: ich kam abends vom Beruf nach Hause, schloss die Haustür auf und hörte Musik, die gleich was in mir auslöste. Meine Frau hörte gerade eine CD, die der Zeitschrift eclipsed beilag. Die Musik kam von Joe Bonamassa (JB). In der Folge kauften wir CDs und Livemitschnitte und waren begeistert. Was lag da also näher als zum Konzert zu gehen?

Konzert am 13.10.2011 Jahrhunderthalle Frankfurt

In wenigen Worten: ein saustarkes, hochdynamisches Konzert eines begnadeten Musikers und Gitarristen mit einer ausgebufften Backingband.

Ausführlicher: Weiterlesen

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Messier 27 – zum letzten Mal?

Treue Leser dieses Blogs kennen meine Versuche (26.08.2008, 12.06.2009, 28.08.2009, 16.10.2009) den planetarischen Nebel Messier 27 zu fotografieren. Wie ich das ein oder andere Mal erklärt habe, möchte ich in diesem Blog auch meine Fortschritte dokumentieren und Erfahrungen teilen. Daher nutzte ich einen Abend der Schönwetterphase im Dezember für folgendes Bild:

(größeres Bild)

Was hat sich nun im Vergleich zu den vorherigen Aufnahmen verbessert?

Zunächst die Nachführung. Dank Guidemaster und des zeitgemäßen Laptops läuft die Nachführung tadellos. Daher sind Einzelbelichtungen von 5 Minuten Länge kein Problem. Ein Baader Neodymiumfilter reduziert das Licht der Straßenlaternen deutlich. Hinzu kommt die aktuellere Canon 1100D, astronomisch umgebaut. Außerdem bekomme ich den Bildbearbeitungsworklow zunehmend in den Griff. DeepSkyStacker und Fitsworks finden dabei Anwendung.

Ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden und bin mir nicht sicher, ob mit dem TV85 (inkl. 0,8x Korrektor) und unter Stadtbedingungen noch wesentlich mehr herauszuholen ist. Vielleicht mit einem Linienfilter, was ich bei Gelegenheit noch ausprobieren möchte.

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NGC 6820 und NGC 6823

Im Sommer und Herbst zeigt die Milchstraße eine Vielzahl fantastischer Himmelsobjekte. Viele davon sind hinlänglich bekannt wie Omeganebel, Lagunennebel und Zirrusnebel.

Es gibt ein sehr schönes Objektpärchen aus Emissionsnebel und Sternhaufen, nämlich NGC 6820 (Nebel) und NGC 6823 (Sternhaufen), welches nicht ganz so berühmt ist.

Kürzlich gelang mir folgende Aufnahme:

(größeres Bild; Übersichtsbild)

Dies ist eine erste Annäherung an das Objekt, denn es ist lohnend, sich dem Nebel mit einem Linienfilter zu nähern. Der Nebel durchmisst etwa 20‘, was knapp Zweidrittel des Monddurchmessers entspricht. Bereits diese Aufnahme zeigt mehrere Strukturen im Nebel, insbesondere einen dunklen Arm in seinem linkeren oberen Teil, d.h. im Nordwesten. Dieser dunkle Arm zeigt auf den offenen Sternhaufen, dessen hellste Sterne von bis zu zehnter Größe sich auf etwa 7 Bogenminuten verteilen. Visuell ist mir der Nebel bisher entgangen (doch da habe ich nochmal Ideen, dies zu ändern); der Sternhaufen ist jedoch ein echter Höhepunkt für alle Sorten von Teleskopen. Selbst mit 16“ bei 400facher Vergrößerung zeigen sich im Zentrum des offenen Sternhaufens dicht gedrängt Sterne, was in der Form bei einem offenen Sternhaufen nicht immer der Fall ist.

Bin mal gespannt, ob ich in den nächsten Wochen noch eine Aufnahme mit einem Linienfilter erstellen kann. Wenn ja, zeige ich sie hier. Nutzt bis dahin die Gelegenheit und beobachtet das Objektpärchen.

Aufnahmedaten:

TV85+Korrektor, Canon 1100Da, 18x5min. bei 1600 ASA, Baader Neodymium, Norden ist oben

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Sonne vom 01.10.2011

Der September hat uns schön verwöhnt. Nach einem Sommer mit sehr wechselhaftem  Wetter haben wir endlich mal eine längere Phase mit sonnigem Wetter, klaren Nächten und angenehm warmen Temperaturen. Noch bin ich dabei, die Ergebnisse aufzuarbeiten, was auch einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Daher möchte ich schnell ein Bild eines Sonnenfleckens (!) von heute zeigen:


(größeres Bild)

PST auf Fotostativ, TIS-Kamera in Okularprojektion.

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UGC 11372 und Leiter 12

Neumond und klarer Himmel. Gleichzeitig. Das hätte ich nach dem ersten Halbjahr kaum zu hoffen gewagt. Umso schöner, dass wir nun schon einige klare (Nacht-)Stunden genießen durften. Nun gibt es Ergebnisse aufzubereiten, los geht es so:

UGC 11372 und Leiter 12

(größeres Bild)

Zwei Objekte sind hier durch farbige Ellipsen markiert:

Blau: UGC 11372, eine Edge-On-Galaxie
Rot: Leiter 12, das Halbe Herz.

Dieses Objektpärchen hat eine Geschichte. Vor einigen Jahren hatte ich mir vorgenommen, möglichst viele Galaxien in der Leier visuell zu beobachten. Deutlich über 100 Stück wurden es am Ende.

Für diese Durchmusterung nutzte ich Sternkarten. Auf einer der Karten war dann die UGC 11372 eingezeichnet. Im unmittelbaren Zielgebiet fand ich diesen interessanten Sternenring, der mich an ein halbes Herz erinnerte. Also nahm ich ihn in meine Liste auf. Die Galaxie, mein eigentliches Ziel, fand ich an den ersten Abenden nicht. Erst bei ziemlich guten Bedingungen gelang mir die Sichtung mit meinem 40cm-Dobson. Und selbst in jener guten Nacht notierte ich bei 400facher Vergrößerung am 2.9.1999:
“lange Edge-on am äußersten Limit”.

Diese Galaxie ist eine Herausforderung für visuelle Deep-Sky-Beobachter. Ich denke, unter 15″ wird es wirklich schwierig. Mit einem 3,5″-Teleskop ist sie fotografisch offensichtlich leicht zu erreichen.

So sind die Zeiten.

Wer von den visuellen Beobachtern unter den Lesern beobachtet die Galaxie?

Das Technische:
Norden ist oben; Teleskop: TV85 mit Korrektor auf GPD2; Autoguiding mit Guidemaster und einer TIS an einem 500mm Teleobjektiv. 120sek.-Aufnahmen mit einer 1100Da bei 1600 ASA wurden mit DeepSkyStacker überlagert.

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Das neue Gesicht: Messier 71

Doch, dies ist Asterythms, wenn es auch ganz anders aussieht. Heute habe ich ein massives Update der Blogsoftware gewagt und dachte mir: nach mittlerweile gut 3 Jahren könnte sich das Erscheinungsbild mal ändern. Gesagt, getan. Die Hintergrundfarbe ist nun hell und ein neues Titelbild ziert die Kopfleiste. Mehr zum Titelbild weiter unten. Die Schrift ist schwarz auf weiß, was der Lesbarkeit gut tut.

Die Änderungen an der Bedienung sind minimal, Lesern fällt vielleicht der neue Blogroll rechts auf. Nach und nach werde ich da Blogs ergänzen. Unter der Kopfzeile gibt es nun eine Menüleiste; das war es aber im Wesentlichen.

Das neue Titelbild

Messier 71

(größeres Bild; Messier 71)

Die Kopfzeile sieht ebenfalls neu aus. Hier hat sich ein Bild des (Kugel-)Sternhaufens Messier 71 (M71) eingeschlichen. Es entstand bereits am 01. September 2011 mit dem TV85 und der neuen Canon 1100D. Im Bild dieses Beitrags steht der Sternhaufen links oberhalb der Bildmitte als dichte Ansammlung von Sternen.

Nahe des unteren Bildrandes, etwa in der Mitte des Bildes, stehen einige vergleichsweise helle Sterne lose aber deutlich gruppiert beinander. Diese Gruppe hört auf den Namen „Havard 20“ und ist ein offener Sternhaufen.

Beide Objekte sind leicht visuell mit Teleskopen kleiner Öffnung beobachtbar und immer ein lohnender Anblick.

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Komet Garrad bei Cr399

Ein Bild von letzter Woche möchte ich noch nachtragen. Am Abend des 03. Septembers stand der Komet Garradd beim offenen Sternhaufen Cr399. Den Mittelhessen ist dieser Sternhaufen eher als “Das Himmelsfähnchen” bekannt. Mit der üblichen Optik entstand diese Aufnahme:


(größeres Bild)

Der offene Sternhaufen nimmt die obere Bildhälfte ein, der Komet steht im rechten unteren Bildquadranten. Ein Gasschweif erstreckt sich vom Kometenkopf nach links unten. Mehrere Einzelbilder wurden zusammengerechnet. Dabei wurden sie so übereinandergerechnet, dass der Komet zur Deckung gebracht wurde. Aufgrund der Eigenbewegung des Kometen werden die Sterne schon innerhalb weniger Minuten Belichtungszeit zu Strichen verzogen.

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Messier 101 und PTF11kly

Hinter Messier 101 verbirgt sich eine der schönsten Galaxien überhaupt, die gerne auch “Feuerradgalaxie” genannt wird. Eigentlich nähert sich ihre Sichtbarkeit dem Ende, denn sie steht nahe der Deichsel des Großen Wagens und somit in den Abendstunden im Nordwesten.

Derzeit richten sich viele Blicke von Hobbyastronomen auf die Galaxie, denn vor wenigen Tagen wurde eine Supernova in ihr entdeckt (AAVSO-Meldung). Die vorläufige Bezeichnung war PTF11kly, mittlerweile gibt es den Namen SN 2011fe.

Am 01. September war der Himmel über Wetzlar recht klar und das Tiefdruckgebiet noch nicht herangezogen und so gelang mir folgendes Foto:

(größeres Bild)

Die linke Hälfte des Bildes stammt aus Guide8, die rechte Hälfte ist mein Foto von gestern.
Der farbige Kreis markiert in den Teilbildern das Objekt. Rechts ist ein “neuer Stern” zu sehen, der dort bisher nicht zu sehen war. Die Helligkeit würde ich grob auf 10te Größe schätzen, wobei dies nur ein Vergleich der Sternabbildungen auf dem Foto ist. Damit muss man sehr vorsichtig sein. Allerdings bedeutet diese Helligkeit, dass die Supernova schon mit kleinen Teleskopen leicht zu sehen ist.

Aufnahmedaten: 15x90s, Canon 1100Da, 1600ASA, TV85; kein Autoguiding.

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