NGC 6820 und NGC 6823

Im Sommer und Herbst zeigt die Milchstraße eine Vielzahl fantastischer Himmelsobjekte. Viele davon sind hinlänglich bekannt wie Omeganebel, Lagunennebel und Zirrusnebel.

Es gibt ein sehr schönes Objektpärchen aus Emissionsnebel und Sternhaufen, nämlich NGC 6820 (Nebel) und NGC 6823 (Sternhaufen), welches nicht ganz so berühmt ist.

Kürzlich gelang mir folgende Aufnahme:

(größeres Bild; Übersichtsbild)

Dies ist eine erste Annäherung an das Objekt, denn es ist lohnend, sich dem Nebel mit einem Linienfilter zu nähern. Der Nebel durchmisst etwa 20‘, was knapp Zweidrittel des Monddurchmessers entspricht. Bereits diese Aufnahme zeigt mehrere Strukturen im Nebel, insbesondere einen dunklen Arm in seinem linkeren oberen Teil, d.h. im Nordwesten. Dieser dunkle Arm zeigt auf den offenen Sternhaufen, dessen hellste Sterne von bis zu zehnter Größe sich auf etwa 7 Bogenminuten verteilen. Visuell ist mir der Nebel bisher entgangen (doch da habe ich nochmal Ideen, dies zu ändern); der Sternhaufen ist jedoch ein echter Höhepunkt für alle Sorten von Teleskopen. Selbst mit 16“ bei 400facher Vergrößerung zeigen sich im Zentrum des offenen Sternhaufens dicht gedrängt Sterne, was in der Form bei einem offenen Sternhaufen nicht immer der Fall ist.

Bin mal gespannt, ob ich in den nächsten Wochen noch eine Aufnahme mit einem Linienfilter erstellen kann. Wenn ja, zeige ich sie hier. Nutzt bis dahin die Gelegenheit und beobachtet das Objektpärchen.

Aufnahmedaten:

TV85+Korrektor, Canon 1100Da, 18x5min. bei 1600 ASA, Baader Neodymium, Norden ist oben

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Sonne vom 01.10.2011

Der September hat uns schön verwöhnt. Nach einem Sommer mit sehr wechselhaftem  Wetter haben wir endlich mal eine längere Phase mit sonnigem Wetter, klaren Nächten und angenehm warmen Temperaturen. Noch bin ich dabei, die Ergebnisse aufzuarbeiten, was auch einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Daher möchte ich schnell ein Bild eines Sonnenfleckens (!) von heute zeigen:


(größeres Bild)

PST auf Fotostativ, TIS-Kamera in Okularprojektion.

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UGC 11372 und Leiter 12

Neumond und klarer Himmel. Gleichzeitig. Das hätte ich nach dem ersten Halbjahr kaum zu hoffen gewagt. Umso schöner, dass wir nun schon einige klare (Nacht-)Stunden genießen durften. Nun gibt es Ergebnisse aufzubereiten, los geht es so:

UGC 11372 und Leiter 12

(größeres Bild)

Zwei Objekte sind hier durch farbige Ellipsen markiert:

Blau: UGC 11372, eine Edge-On-Galaxie
Rot: Leiter 12, das Halbe Herz.

Dieses Objektpärchen hat eine Geschichte. Vor einigen Jahren hatte ich mir vorgenommen, möglichst viele Galaxien in der Leier visuell zu beobachten. Deutlich über 100 Stück wurden es am Ende.

Für diese Durchmusterung nutzte ich Sternkarten. Auf einer der Karten war dann die UGC 11372 eingezeichnet. Im unmittelbaren Zielgebiet fand ich diesen interessanten Sternenring, der mich an ein halbes Herz erinnerte. Also nahm ich ihn in meine Liste auf. Die Galaxie, mein eigentliches Ziel, fand ich an den ersten Abenden nicht. Erst bei ziemlich guten Bedingungen gelang mir die Sichtung mit meinem 40cm-Dobson. Und selbst in jener guten Nacht notierte ich bei 400facher Vergrößerung am 2.9.1999:
“lange Edge-on am äußersten Limit”.

Diese Galaxie ist eine Herausforderung für visuelle Deep-Sky-Beobachter. Ich denke, unter 15″ wird es wirklich schwierig. Mit einem 3,5″-Teleskop ist sie fotografisch offensichtlich leicht zu erreichen.

So sind die Zeiten.

Wer von den visuellen Beobachtern unter den Lesern beobachtet die Galaxie?

Das Technische:
Norden ist oben; Teleskop: TV85 mit Korrektor auf GPD2; Autoguiding mit Guidemaster und einer TIS an einem 500mm Teleobjektiv. 120sek.-Aufnahmen mit einer 1100Da bei 1600 ASA wurden mit DeepSkyStacker überlagert.

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Das neue Gesicht: Messier 71

Doch, dies ist Asterythms, wenn es auch ganz anders aussieht. Heute habe ich ein massives Update der Blogsoftware gewagt und dachte mir: nach mittlerweile gut 3 Jahren könnte sich das Erscheinungsbild mal ändern. Gesagt, getan. Die Hintergrundfarbe ist nun hell und ein neues Titelbild ziert die Kopfleiste. Mehr zum Titelbild weiter unten. Die Schrift ist schwarz auf weiß, was der Lesbarkeit gut tut.

Die Änderungen an der Bedienung sind minimal, Lesern fällt vielleicht der neue Blogroll rechts auf. Nach und nach werde ich da Blogs ergänzen. Unter der Kopfzeile gibt es nun eine Menüleiste; das war es aber im Wesentlichen.

Das neue Titelbild

Messier 71

(größeres Bild; Messier 71)

Die Kopfzeile sieht ebenfalls neu aus. Hier hat sich ein Bild des (Kugel-)Sternhaufens Messier 71 (M71) eingeschlichen. Es entstand bereits am 01. September 2011 mit dem TV85 und der neuen Canon 1100D. Im Bild dieses Beitrags steht der Sternhaufen links oberhalb der Bildmitte als dichte Ansammlung von Sternen.

Nahe des unteren Bildrandes, etwa in der Mitte des Bildes, stehen einige vergleichsweise helle Sterne lose aber deutlich gruppiert beinander. Diese Gruppe hört auf den Namen „Havard 20“ und ist ein offener Sternhaufen.

Beide Objekte sind leicht visuell mit Teleskopen kleiner Öffnung beobachtbar und immer ein lohnender Anblick.

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Komet Garrad bei Cr399

Ein Bild von letzter Woche möchte ich noch nachtragen. Am Abend des 03. Septembers stand der Komet Garradd beim offenen Sternhaufen Cr399. Den Mittelhessen ist dieser Sternhaufen eher als “Das Himmelsfähnchen” bekannt. Mit der üblichen Optik entstand diese Aufnahme:


(größeres Bild)

Der offene Sternhaufen nimmt die obere Bildhälfte ein, der Komet steht im rechten unteren Bildquadranten. Ein Gasschweif erstreckt sich vom Kometenkopf nach links unten. Mehrere Einzelbilder wurden zusammengerechnet. Dabei wurden sie so übereinandergerechnet, dass der Komet zur Deckung gebracht wurde. Aufgrund der Eigenbewegung des Kometen werden die Sterne schon innerhalb weniger Minuten Belichtungszeit zu Strichen verzogen.

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Messier 101 und PTF11kly

Hinter Messier 101 verbirgt sich eine der schönsten Galaxien überhaupt, die gerne auch “Feuerradgalaxie” genannt wird. Eigentlich nähert sich ihre Sichtbarkeit dem Ende, denn sie steht nahe der Deichsel des Großen Wagens und somit in den Abendstunden im Nordwesten.

Derzeit richten sich viele Blicke von Hobbyastronomen auf die Galaxie, denn vor wenigen Tagen wurde eine Supernova in ihr entdeckt (AAVSO-Meldung). Die vorläufige Bezeichnung war PTF11kly, mittlerweile gibt es den Namen SN 2011fe.

Am 01. September war der Himmel über Wetzlar recht klar und das Tiefdruckgebiet noch nicht herangezogen und so gelang mir folgendes Foto:

(größeres Bild)

Die linke Hälfte des Bildes stammt aus Guide8, die rechte Hälfte ist mein Foto von gestern.
Der farbige Kreis markiert in den Teilbildern das Objekt. Rechts ist ein “neuer Stern” zu sehen, der dort bisher nicht zu sehen war. Die Helligkeit würde ich grob auf 10te Größe schätzen, wobei dies nur ein Vergleich der Sternabbildungen auf dem Foto ist. Damit muss man sehr vorsichtig sein. Allerdings bedeutet diese Helligkeit, dass die Supernova schon mit kleinen Teleskopen leicht zu sehen ist.

Aufnahmedaten: 15x90s, Canon 1100Da, 1600ASA, TV85; kein Autoguiding.

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Ei Gewitter!

Ein Tiefausläufer dürfte den Sommer 2011 beendet haben. Hier und da gab es heftige Unwetter, wie so oft hatten wir in Wetzlar jedoch Glück. Folgendes Bild gelang mir gestern abend:


(großes Bild)

Hier noch ein kleines Gedicht dazu:

In der Ferne hör’ ich’s Grollen
will da eine Front anrollen?
Ich glaub’ da war ein Wetterleuchten –
als ob wir noch mehr Nachtlicht bräuchten!
Besser ist’s, ich pack’ jetzt ein
und hole lose Sachen rein
ins Haus wo mir dann bleibt,
zu sehen, was das Wetter treibt.

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Ein rauschender Vergleich!

Es gibt ja alle möglichen schrägen Vergleiche, mal mehr, mal weniger berauschend. Oder wie es mal jemand in meinem beruflichen Umfeld meinte “nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich”.

Daher will ich die Gelegenheit aufgreifen, einen sinnvollen Vergleich anzustellen. Hintergrund ist mein Astrofoto von Messier 20. Dort ist als Aufnahmekamera eine Canon 1100Da angegeben. Das  kleine “a” soll signalisieren, dass diese Kamera astronomisch umgebaut ist. Da Halbleiterchips physikalisch bedingt im roten und infraroten Spektralbereich empfindlich sind, ist normalerweise ein Sperrfilter eingebaut, der den Chip letztlich einen Farbeindruck aufnehmen lässt, der dem menschlichen Auge sehr nahe kommt. Weiterlesen

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Von Messier 22, Schrödinger und Knopfler …

Heute will ich’s mal kurz machen. Während der letzten Beobachtungsnacht entstand diese Aufnahme des Kugelsternhaufens Messier 22:


(größeres Bild)
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Messier 20 und 21

Die Sommerpause ist nun vorbei. Es war ja wie immer, dh. angewandter Murphy. Wann klart es an einem Neumondwochende auf? Natürlich am Sonntag. Gerade im Sommer ein beliebtes Spielchen. Egal, als  fotografisch geht vom Balkon was. Auch der folgende Montagabend zeigte klaren Himmel, sogar besser als der Sonntag. Daher testete ich die gesamte Fotoausrüstung. Sie funktioniert noch, wie man hier an Messier 20 (Trifidnebel, in rot und blau) und an Messier 21 (offener Sternhaufen, links oben) gut sehen kann:

Messier 20
(größeres Bild)
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