Derzeit sinkt um kurz nach 2h morgens eine interessante, galaxienreiche Region im Sternbild Jungfrau unter den Horizont. Viele helle Galaxien sind dort selbst für Besitzer kleiner Teleskope visuell erreichbar.
Zwei helle Exemplare sind die Messierobjekte 98 und 99, beides Galaxien. Hier ein Foto:
Der helle Stern in der Bildmitte ist ein Stern gut 5ter Größe, der mit dem nicht-unterstützten Auge leicht sichtbar ist. Osten ist links, Norden ist oben.
Gut 30′ westlich von diesem Stern steht M98, die als Spindel eine Größe von 10,’x2,6′ besitzt und es auf eine Gesamthelligkeit von 11mag bringt.
Etwa 50′ südöstlich steht M99, bei der wir senkrecht auf die Spirale gucken, man spricht von “face-on”. Sie ist etwa 5’x5′ groß und mit 10,4mag etwas heller als die M98. Interessant sind die hellen Punkte in den Armen (so genannte “Knoten”) und die fehlende Symmetrie der Arme. Während der nördliche Arm recht anliegt und kurz ist, reicht der Südliche weit nach Westen aus. Zudem deuten sich ein verkümmerter Arm im Nordosten an.
Die Aufnahme entstand bereits am 29. Mai 2011 aus 5×3 min und 8×5 min Belichtungen. Instrument war der TV85, per Autoguiding nachgeführt auf einer GP-D2 von Vixen. Kamera war eine 350D bei 800 ASA.
Der geduldige Leser mag auf dem großen Bild mal die ganzen schwächeren Galaxien zählen. Ins Auge springt natürlich die NGC 4237, aber das sind noch viele mehr. Viel Spaß beim Zählen 🙂