Venus und Merkur

Außer Mond waren am 03. Januar 2009 auch Merkur und Venus zu sehen. Beide waren problemlos mit bloßem Auge sichtbar, was bei Merkur nicht ganz selbstverständlich ist. Merkur stand schon sehr tief und so war mit dem 1000er Maksutov sehr schön ein Beweis für die atmosphärische Refraktion abzulichten:

Merkur am 03. Januar 2009

Interessanter war da schon Venus. Venus ist von der Phase her nahe der Hälfte. Und das sieht man auch:

Venus am 03. Januar 2009

Man merkt, das Venus deutlich höher über dem Horizont stand. Die Farbabweichung ist nur gering. Es ist übrigens (wie auch Merkur) ein Einzelbild, also keine Überlagerung vieler Aufnahmen. Dafür bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Veröffentlicht unter Astrofotos, Astronomische Beobachtungen, Planeten | 4 Kommentare

Mond am 03.01.2009

Bevor gegen 18:30 das angekündigte Tiefdruckgebiet den Himmel zuschob, konnte ich noch kurz den Mond ablichten:

Mon am 03. Januar 2008

Fotodaten: 1000mm f/10 Maksutov, 350D, 100ASA auf Fotostativ, d.h. nicht nachgeführt. Ein Ausschnitt aus dem nicht gedrehten Original.

Veröffentlicht unter Astrofotos | Schreib einen Kommentar

Peg2: Abell 2666

Das schöne Dezemberwetter ermöglichte am 28.12.08 eine Beobachtung mit dem 16-Zöller im “Peg Square” (eine schöne Abkürzung, allerdings nicht für Sprachpuristen). Neben Hickson 99 stand der Galaxienhaufen Abell 2666 auf dem Plan. Diesen Galaxienhaufen hatte ich vorher bereits mit 8 Zoll aus der Stadt versucht. Mit dem C8 waren nur NGC 7768 und NGC 7767 sicher zu sehen. Mit dem 16-Zöller ging deutlich mehr. Beobachtungsort war Königsberg nahe Gießen auf 360 Höhenmetern.

Hier eine Zeichnung:

Abell 2666

Vollbild

Kurze Beschreibungen:

  • PGC 72628, PGC 72609, PGC 72600: diffus, lichtschwach, Form unklar, Kern flächig
  • PGC 72608: diffus, lichtschwach, Form unklar, Kern flächig, heller als PGC 72600
  • PGC 72607: diffus, lichtschwach, Form unklar, Kern flächig, heller als PGC 72600
  • PGC 72606: Elongation 1:2, heller als PGC 72607
  • PGC 72640: diffus, lichtschwach, Form unklar
  • NGC 7765: extrem lichtschwaches, rundes und sonst strukturloses Glimmen
  • NGC 7766: schwer, gleichmäßiges Glimmen

Wenn nichts dazwischenkommt, will ich dies im Herbst ’09 nochmal beobachten. Übrigens hatte ich in der Zwischenzeit noch eine Aufnahme mit 500mm Brennweite gestartet. Ist aber noch nicht optimal, das probiere ich erneut.

Die Schönwetterphase hat die Zahl der Galaxien im Pegasus-Quadrat auf mehr als 40 erhöht. Ich bin positiv überrascht, wieviel interessante Galaxiengruppen hier zu finden sind. Es sieht so aus als werde dies noch ein längeres Projekt …

Veröffentlicht unter Astronomische Beobachtungen, Deep Sky, Pegasus | Schreib einen Kommentar

Mond und Venus

Vor einer Mondphase bedeckte der zunehmende Mond die Venus. Diesmal reicht es nur zu einer Konjunktion, aber auch das ist ein schöner Jahresabschluss. Die Wolken eines aufziehenden Tiefdruckgebiets schaffen eine besondere Stimmung:

Mond und Venus am 31.12.2008

Ein astronomisch gutes Jahr 2008 endet hiermit, wir gehen ins Internationale Jahr der Astronomie 2009. Mein Blog lebt nun ein halbes Jahr und ich freue mich schon auf das weitere Bloggen 🙂

Guten Rutsch und alles Gute für 2009!

Frank

Veröffentlicht unter Astrofotos, Astronomische Beobachtungen, Planeten | 3 Kommentare

Mond und Merkur

Erstaunlich lange schon ist der Himmel frei von Hochnebel, so dass ich heute wieder einiges an Astronomie betreiben konnte. Darunter litt natürlich die Aufarbeitung der Vornacht, hierzu später mehr.

Derzeit steht nach Sonnenuntergang die Venus gleißend hell und unübersehbar im Südwesten. Doch nicht nur sie ist zu sehen – auch der innerste Planet unseres Sonnensystems, Merkur, gibt sich die Ehre. Heute war die Gelegenheit besonders günstig, da sich der zunehmende Mond zu Merkur hinzugesellte. Das sah dann wie folgt aus:

Mond und Merkur am 29.12.2008

Die Aufnahme entstand etwa um 17:15 mit einer DSLR und 210 mm Brennweite (das Bild zeigt einen Ausschnitt). Zu diesem Zeitpunkt standen Mond und Merkur etwa 4,5° von einander entfernt.

Veröffentlicht unter Astrofotos, Astronomische Beobachtungen, Planeten | Schreib einen Kommentar

Pegasus-Quadrat: NGC 1, NGC 7777 und UGC 12839

Gestern (26.12.08) ergab sich dann auch die Gelegenheit, noch ein paar Galaxien im Pegasusquadrat anzugehen. Instrument war das C8, Beobachtungsort der heimische Balkon hoch über Wetzlar. Um eine gute Dunkeladaption erreichen zu können, hüllte sich der Beobachter komplett in eine Decke ein, so dass kein Fremdlich in die Augen kam. Ein interessantes und erfolgreiches Experiment. Aus den beobachteten Galaxien möchte ich drei herausgreifen:

NGC 1

Bei 220x fällt ein kleiner heller Kern auf, der von einer etwa runden Scheibe umgeben ist, wobei die Helligkeit der Galaxie zum diffusen Rand deutlich abfällt. Die benachbarte NGC 2 konnte ich nicht als sicher gesehen verzeichnen.

NGC 7777

Na, die Nummer musste einfach mal sein 🙂 Schon mit 140x ist sie gut und sicher zu sehen. Eine etwa 0,6′ durchmessende Scheibe mit diffusem Rand weist einen nur geringfügig helleren, flächigen Kernbereich auf.

UGC 12839

Diese Galaxie ist hübsch, denn sie hängt wie ein kleines Rauchwölkchen an einem Stern von etwa 12ter Größe. Sie ist ziemlich gleichmäßig hell und erscheint strukturlos. Hier eine Zeichnung des Gebiets. Anmerkung: Norden ist oben, Westen ist links.

UGC 12839

Bin mal gespannt, ob es in dieser Neumondphase nochmal stabil klar wird. Leider legt sich über Mittelhessen bei winterlichen Hochdruckwetterlagen oft eine ausdauernde Hochnebelschicht. Aber ein Blick mit dem 16er ins Pegasusquadrat wäre spannend …

Das Projekt steht nun bei 21 Galaxien und es zeigt sich, dass einige sehr spannende Objekte in diesem Himmelsgebiet zu finden sind. Wie schon bei einigen anderen Projekten führe ich auch hier einen Guide-Datensatz (TDF-System). Bei passendere Gelegenheit werde ich das Konzept hier vorstellen und die Daten zum Herunterladen bereitstellen.

Veröffentlicht unter Astronomische Beobachtungen, Deep Sky, Pegasus | 2 Kommentare

144P Kushida und C2006/OF2 Broughton

Wann ist es klar? Natürlich an Weihnachten. Nicht an einem der anderen Urlaubstage. Aber ich will nicht meckern, immerhin überhaupt mal wieder Sterne zu sehen! Leider war die Luft schon wieder recht feucht und gegen 23 Uhr begann sich eine Hochnebeldecke auszubilden, die auch den heutigen 27.12. über uns lag. Unter anderem gab es gestern gleich zwei Kometen zu sehen!

144P Kushida

Erstaunlich groß, war am besten mit etwa 90fach zu sehen (entspricht etwa einem Feld von 40 Bogenminuten am C8). Die innere Koma ist deutlich ausgedehnt, nicht stellar, wie man es ja auch zum Teil kennt. Das Zentrum ist erstaunlich hell, mit Sicherheit auch mit deutlich kleinerer Öffnung zu sehen. Hier eine Corel-Zeichnung:

144P Kushida

C2006/OF2 Broughton

Upps, der ist sehr viel kleiner als Kushida. Er weist eine fast stellare innere Koma auf. Dies macht ihn noch leichter sichtbar als Kushida.

Veröffentlicht unter Astronomische Beobachtungen, Kometen | Ein Kommentar

Frohe Feiertage!

Ich wünsche allen Lesern Frohe Feiertage mit möglichst viel Erholung und ein paar hübschen, astronomischen und musikalischen Geschenken 🙂

In Kürze gibt’s wieder Neuigkeiten,

Frank

Veröffentlicht unter Allgemeines | Schreib einen Kommentar

Mit C8 im Pegasus-Quadrat

Heute schon wieder so eine visuelle Verzweiflungstat. Der Himmel zeigt immer mal wieder durchziehende hohe und niedrige Wolken, der 30 km entfernte Windradpark ist nicht zu sehen (unter Normalbedingungen sind die roten und weißen Blinklichter ein leichtes Ziel). Es ist feuchtkalt der Kategorie bwäh. Was also treibt mich nach draußen?

Jeder Vollblutbeobachter hat die Antwort in seinem Herzen, daher lasse ich die Frage mal so stehen.

Ziel war heute das Pegasusquadrat visuell mit dem C8. Trotz der vorgenannten Bedingungen ging etwas, nämlich folgende vier Galaxien:

  • NGC 7769: scheint mir rund, es blitzt ein kompakter, fast stellarer Kern auf
  • NGC 7771: diffus, Kern schwächer ausgeprägt, lichtschwächer als 7769
  • PGC 72639: schwer aber sicher zu sehen; klein, stellarer Kern blitzt auf
  • NGC 7817:heller kompakter Kern, vermutlich rund; ist heute vermutlich viel schwerer als unter regulären Bedingungen.

Diese Objekte werde ich demnächst (wahrscheinlich in knapp einem Jahr …) mit dem 16-Zöller angehen, denn da scheint mir noch mehr zu gehen! So sieht’s in Google aus.

Eines scheint mit aber klar geworden zu sein: es geht viel mehr im Deep Sky als man so gemeinhin denkt. Das mag einem Großstadtbeobacher ein Trost sein!

Veröffentlicht unter Astronomische Beobachtungen, Deep Sky, Pegasus | Schreib einen Kommentar

NGC 7332 und NGC 7339

Da es heute mal “so etwas ähnliches wie klar” war, richtete ich das C8 auf den Himmel. Neben der längst fälligen Kollimation und einigen Objekten wie M15, stand ein schönes Galaxienpärchen auf dem Programm: NGC 7332 und NGC 7339. Die beiden sehen in etwa so aus (im Bild ist Norden oben):

NGC 7332 und NGC 7339

Dieses Pärchen ist so schön, da es sich bei beiden um Edge-On-Galaxien handelt. Die deutlich hellere von beiden ist NGC 7332 (im Bild rechts). Diese ist schon mit kleinen Teleskopen ab 11 cm Objektivdurchmesser sichtbar. Für die schwächere reichen 20 cm gut aus. Hier die Eindrücke:

  • NGC 7332 ist stark elongiert, weist einen hellen Kernbereich und einen hellen mittleren “Strich”. Anders ausgedrückt handelt es sich um einen schmalen hellen Strich mit einer zentralen Verdickung. Ein Staubband ist mit dieser Öffnung nicht sichtbar.
  • NGC 7339 ist ähnlich stark elongiert, allerdings eine ziemlich gleichmäßig helle Spindel. Sie wirkt zudem etwas länger, etwa 1,25mal bis 1,5mal so lang wie NGC 7332. NGC 7339 deutet mit ihrer langen Achse auf NGC 7332.

Eine Anekdote möchte ich zu den Zweien noch erzählen. Damals beobachtete ich grundsätzlich noch mit einem 8-Zoll-Dobson. Ich hatte die beiden gerade “entdeckt” und zeigte sie einem Beobachterkollegen aus einem Nachbarverein. Er blickte in seinen 14,5-Zöller und sagte etwas wie “eine hübsche Edge-On, ja”. Und ich sagte dann: “ja, und die deutet auf diesen Stern. Siehst du noch etwas?”. Nun sagte er, nein, da sehe er nichts, und sie sei doch eher genau senkrecht zu dieser Richtung orientiert. Nach einigem Hinundher wurde klar: als routinierter DeepSky-Beobachter war ihm NGC 7339 gleich aufgefallen, die NGC 7332 war ihm einfach viel zu hell, die hatte er gleich mal außen vor gelassen 🙂

Die Anekdote zeigt eigentlich etwas, was ich rückblickend feststellen kann: der Objektivdurchmesser mag über die Jahre zunehmen wie er will – aber als DeepSky-Beobachter sieht man immer nur “lichtschwache Fuzzelchen”.

Veröffentlicht unter Astronomische Beobachtungen, Deep Sky | Ein Kommentar