Astronomie wird von einem bunten Völkchen ganz unterschiedlicher Leute betrieben. Das ist aus meiner Sicht etwas wirklich Gutes an diesem Hobby, mag für andere Hobbys natürlich ebenfalls gelten. Physiker treffen auf Krankenpfleger treffen auf Musiker treffen auf … die Liste ist lang. Tja, und so ergab sich ein vierter Teil der wachsenden Serie mit „Nur nicht“-Sprüchen, siehe auch Teil 1 (Der Beginn), Teil 2 (Vereinsbeobachtungsabend), Teil 3 (Starparty).
Mal schauen, wo wollen wir beginnen?
Am besten bei der Frage, ob überhaupt eine Beobachtung stattfinden soll. Lohnt das rausfahren überhaupt? Nun:
Alle bleiben bei Mondschein zu Haus.
Nur nicht Klaus. Der fährt noch raus.
Hintergrund des Spruches: einer der letzten, vielleicht sogar: der letzte, von Deutschland aus entdeckte Komet wurde bei hellem Mondschein mit einem Dobson gefunden. Typisch wäre ja eher, mit einem Dobson bei Mondschein daheimzubleiben.
Fahre ich oder nicht? Die Antwort auf die Frage ist eine individuelle:
Alle warten auf dunklen Himmel.
Nur nicht Yvonne, die wartet auf Sonne.
Und wo wir schon bei Kometen waren, fällt mir noch etwas ein. Oft drucke ich mir vor eine Beobachtungsnacht schnell Karten mit aktuellen Kometenpositionen aus. Hierzu passt:
Alle nutzen neue Bahndaten.
Nur nicht Malte. Der nutzt noch alte.
Einer erfolgreichen Beobachtung können Dinge im Wege stehen. Da hätten wir beispielsweise Licht:
Allen reicht eine schwache Funzel.
Nur nicht Bastian. Der schaltet ein Licht an.
Hintergrund dieses Spruches ist ein Erlebnis auf einer Starparty. Ein Deep Sky Beobachter suchte ein extrem lichtschwaches Objekt und benutzte beim Blick auf die Karte daher eine wirklich schwaches Licht, um sich nicht zu blenden. Ein „hilfreicher“ Zeitgenosse kam und sagte „oh, so sehen sie doch nix“ und schaltete seine rote aber sehr starke Taschenlampe ein ….
Die Tücke kann aber auch in der Technik liegen:
Alle haben Montierungen laufend.
Nur nicht Abel. Der sucht noch Kabel.
Und es ist nicht nur die elektrische Technik, die Probleme bereiten kann. Weit gefehlt! Auch in der stromlosen Fraktion hat es der ein oder andere nicht leicht:
Alle haben den Dobson tariert.
Nur nicht Kai. Der braucht noch Blei.
Manchmal gibt es noch ganz andere Gruppenerlebnisse:
Alle suchen nach Fernrohr und Glas.
Nur nicht Lars. Der sucht nach Mars.
Nun. Der Hunger sei verziehen 🙂
Ach, und gucken wir doch noch mal, wie es Malte mittlerweile wohl so geht:
Alle haben warme Füße.
Nur nicht Malte. Der hat kalte.
In diesem Sinne wünsche ich weiterhin frohes Astronomieren 🙂