Zwischen etwa 11h und 13h MESZ fand heute eine partielle Sonnenfinsternis statt. Da die Wettervorhersage schlecht war, hatte ich im Vorfeld schon mit einer Bauernregel gewitzelt. Tatsächlich war es wieder eine spannende Sache: Eine Mischung aus sehr vielen Wolken und einigen Lichtblicken.
Etwa um 11:07 MESZ sollte der erste Kontakt stattfinden. Vermutlich tat er das auch pünktlich, jedoch hinter einer geschlossenen Wolkendecke.
Um 11:20 MESZ konnte ich dann die teilverfinsterte Sonne zum ersten Mal sehen. Durch dicke Wolken hindurch erschien die angebissene Sonnenscheibe. Jetzt war Vorsicht angezeigt: Mit Finsternisbrille war nichts zu sehen, also bloß nicht zulange ohne Brille hingucken.
Die Wolkenlücken wurden größer und insbesondere transparenter. Das Titelbild dieses Artikels entstand um 11:57 MESZ, freihändig ohne Filter bei 108mm Brennweite.
Das Maximum um etwa 12:10 MESZ war super durch die Finsternisbrille zu sehen. Aber nur kurz. Mit der Kamera freihändig durch einen Sonnenfilter sah das so aus:
Es dauerte bis 12:30 MESZ bis ich das PST einsetzen konnte. Visuell beobachtete ich den „welligen“ Mondrand und einige Protuberanzen. Das war ein toller Anblick. Ich versuchte dann noch, Videos zu drehen. Leider war da die Wolkenschicht schon wieder so dick, dass die Protuberanzen nicht mehr zu erkennen waren. Außerdem zogen immer wieder größere Wolken vor die Sonne. Zum Glück zogen sie einigermaßen schnell. Das folgende Bild zeigt den Mondrand vor der Granulation auf der Sonnenscheibe – und einige Straubkörner, die im Bild schwarz eingekreist markiert sind:
Der Mond gab dann die Sonne vermutlich gegen 13:14 MESZ frei. Zuletzt sah ich ihn um 13:10 mit der Finsternisbrille, dann stand wieder eine undurchdringliche Wolke vor der Sonne.
Es war wieder ein Nervenkitzel. Wobei. Eigentlich auch wieder nicht, denn das war wahrlich nicht meine erste partielle Sonnenfinsternis. Ich habe schon einige tolle Ereignisse dieser Art gesehen.
In diesem Blog dokumentiert ist die Finsternis vom 20. März 2015, bei dem ich in Ruhe im Weißlicht und in H-Alpha beobachten konnte, sogar eine Tageslichtdämmerung und einen unregelmäßigen Schattenwurf sehen konnte.