Megakometen: Holmes

Während ISON nun der Sonne nahe und es noch unklar ist, ob es ein Schauspiel wird (es sicht nicht so gut aus), möchte ich nun nach Hyakutake und Hale-Bopp den dritten Megakometen aus meinem Beobachtungsbuch vorstellen: Holmes.

In der Regel werden Kometen mit einigem Sonnenabstand entdeckt, danach wird die Bahn bestimmt und die beste Sichtbarkeit folgt. So war es beispielsweise bei Hyakutake und Hale-Bopp. Manchmal jedoch laufen die Dinge anders.

Bereits im Jahre 1892 wurde der Komet 17P/Holmes entdeckt. Seine Umlaufbahn wurde bestimmt, die Umlaufzeit beträgt etwa 7 Jahre. Der Komet kommt auf seiner aktuellen Bahn der Sonne nur bis etwa den zweifachen Sonne-Erd-Abstand nahe. Das ist keine gute Entfernung, um durch die Sonne aufgeheizt zu werden, so dass der Komet meist recht lichtschwach ist.

Ausbruch 2007

„Unverhofft kommt oft“ und so ist das auch mit Kometen. Am 24./25. Oktober nahm die Helligkeit von Holmes innerhalb weniger Stunden drastisch zu. Am Ende war er mit bloßem Auge völlig problemlos zu sehen. Das Sternbild Perseus war scheinbar um einen Stern reicher! Am 28.10. wich für mich zum ersten Mal die Wolkendecke und ich konnte ihn sehen. Zu diesem Zeitpunkt war der „Stern“ schon „aufgeblasen“ und erschien im 10×25 Fernglas schon als kleine Fläche.

Die Ausdehnung des Kometenkopfes zeigt das Bild rechts, in dem die Aufnahmen vom 28.10. und 31.10. übereinander gerechnet sind. Der Komet bewegte sich nur sehr langsam zwischen den Sternen, was die Überlagerung vereinfacht. Durch die zunehmende Ausdehnung sank die Flächenhelligkeit, so dass der Komet nicht mehr so hell wirkte und schwerer mit bloßem Auge zu sehen war. Noch Mitte November ging das jedoch problemlos. Die Aufnahme ganz oben entstand zu diesem Zeitpunkt (Daten: 15.11.2007, ca. 23:30 aus Wetzlar, 5x90s, 500mm f/5,6, 350D, 1600 ISO).
Weitere Bilder und Erlebnisberichte auf der AAG-Seite.

Astronomisch inspirierte Musik

Neben den Fotos entstand noch ein instrumentales Gitarrenstück, das ich aufgrund der Position des Kometen „In Perseus Armen“ nannte. Es ist auf einer Nylonsaitengitarre entstanden, da ich den Klang dieses Instruments für solche Musik sehr passend finde. Die Gitarre (Lakewood M-1 CCP) selbst habe ich übrigens aus etwa 20 Instrumenten ausgewählt weil ich beim Spielen meiner Kompositionen sofort das Gefühl hatte, dass Musik, Instrument und ich hier zusammenfanden.

Für mich war Holmes ein Megakomet, auch wenn er nicht so spektakulär wie Hyakutake und Hale-Bopp war.

PS: Warum beginnen alle drei Kometennamen mit dem Buchstaben „H“?

PPS: Und ist das ein schlechtes Zeichen für ISON?

Dieser Beitrag wurde unter Astrofotos, Astronomische Beobachtungen, Kometen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert