Hin und wieder taucht an unserem Nachthimmel ein neuer Stern auf, eine Nova. Eigentlich ist der Stern nicht neu sondern erreicht für uns lediglich eine ungewohnt gute Sichtbarkeit, so dass er uns neu erscheint. Im Sternbild Delphin entdeckte der Japaner Koichi Itagaki am 14. August einen solchen „neuen Stern“. Im Internet gibt es bereits einige erfolgreiche Beobachtungen, beispielsweise bei Astrofan80. Gestern Abend hatte ich nun endlich die Gelegenheit, die Nova selbst zu beobachten, sowohl visuell als auch photographisch.
Das erste Bild (s.o., Vollbild) zeigt das Sternbild Pfeil, das als solcher auf die Nova zeigt. Die Sterne des Sternbildes sind gelb eingekreist. Das Sternbild macht seinem Namen alle Ehre und deutet nach links auf den rot eingekreisten Lichtpunkt. Hierbei handelt es sich um die Nova, die im Maximum eine Helligkeit von 4.4mag hatte. Damit war sie locker mit bloßem Auge sichtbar. Ich bin gestern an freiäugiger Sichtung gescheitert, was auch am ziemlich vollen Mond gelegen haben wird. Allerdings hat die Nova bereits deutlich an Helligkeit verloren. Im Fernglas 20×70 war sie völlig problemlos sichtbar, ich schätze sie auf 5.7mag, womit sie freiäugig sehr gute Beobachtungsbedingungen voraussetzt. Der Kreis in der oberen Bildmitte markiert übrigens den Planetarischen Nebel M27. Schön finde ich übrigens auch die Spur eines Meteors oder Satelliten im Pfeil. Der kam wie bestellt!
Das zweite Bild ist nicht ganz so stark verkleinert und zeigt einen Ausschnitt einer zweiten Aufnahme bei 92mm Brennweite. Die Nova ist wiederum eingekreist. Beide Aufnahmen entstanden mit stehender Kamera bei 4 Sek. Belichtungszeit, 3200 ASA und einer Blende von 5.6.
Derzeit nimmt der Mond ab, wodurch sich die Sichtbarkeit verbessert. Die Nova verliert nur langsam an Helligkeit (vgl. Lichtkurve der AAVSO), so dass es sich lohnt, mit einer Aufsuchkarte (bspw. die Karte von Intercon Spacetec) und einem kleinen Fernglas oder eine Kamera auf Stativ die Nova selbst zu suchen.
Viel Erfolg!