„Wenn die Tage langen, kommt der Winter gegangen“. Mit dieser gereimten Wettervorhersage bin ich aufgewachsen. Selten war sie so zutreffend wie in diesem Winter. Die Tage werden merklich länger und winterlich ist es auch geworden. Nebenstehendes Foto entstand heute um 9h aus der Küche mit Blickrichtung nahezu exakt nach Südost (Azimut 135°).
Wenn die Tage langen …
Mehr noch als in Mittelhessen werden die Tage hier östlich von Hamburg ab dem 20. Januar deutlich spürbar länger (bezogen auf die Tageslichtstunden). Heute, am 25.01. ging die Sonne nach Guide um 8:12 MEZ bei Azimut 121° auf. Am 30.12., dem Tag des spätesten Sonnenaufgangs hier in der Gegend, ging sie um 8:32 bei Azimut 129,5° auf. Der Sonnenaufgangspunkt hat sich also schon am Horizont um anderthalb Daumenlängen nach Norden verschoben. Heute geht die Sonne etwa um 16h45 unter, nächstes Wochenende dann schon fast um 17h00. Die Tage werden also nun rasant länger, was sich im Diagramm meines Blogbeitrags aus dem letzten Jahr sehr schön zeigt.
… kommt der Winter gegangen
In der gerade endenden Woche hatte ich morgens auf dem Weg zur Arbeit einmal Regen bei -3°C und einmal eine geschlossene Schneedecke mit Eisflecken darunter. So kamen denn immerhin die im Herbst neu gekauften Winterreifen zur Geltung.
Die eingangs genannte Wetterregel passt durchaus auf die Einträge in meinem Beobachtungsbuch der letzten 20 Jahre. Oft waren November und gerade der Dezember sehr mager, in der Regel wolkig und relativ warm. Januar und Februar hatten dann schon eher kalte und klare Nächte zu bieten. Es gibt in der Meteorologie den Begriff „klimatologische Singularität“ und eine spezielle Singularität ist das Weihnachtstauwetter, das sehr oft die „weißen Weihnachten“ verhindert. Wenn denn aber diese Singularität durchschritten ist, ist es Anfang Januar. Die Tage werden dann länger und der Winter kommt wieder. In dieser Wintersaison gab es kein Weihnachtstauwetter, die Temperaturen lagen ja fast durchgängig seit dem Herbst deutlich über dem Gefrierpunkt. Die Wetterregel ist eben nicht nur von der Singularität abhängig sondern zeigt, dass sich die Großwetterlage auch erst deutlich nach dem meteorologischen Winterbeginn umstellen kann. Hoffen wir mal, dass nun nicht ab dieser Woche ein halbes Jahr Winter herrscht …
Abschließend noch ein winterliches Bild. Zwar ist es keine dicke Schneedecke, aber recht geschlossen ist sie. Und es ist sehr kalt, gerade weil der Wind zuweilen scharf weht.
Wobei, ganz zum Abschluss noch der Hinweis auf die Supernova in M82. Ich hoffe, sie mal beobachten und wenn es gut läuft ablichten zu können. Die Wettervorhersage ist aber ungünstig, oder anders gesagt:
„wie mir Tage langen, wo Nebel kommt gegangen“ …