In der Milchstraße steht ein kleiner offener Sternhaufen: M29. Er steht nur gut 1,5 Grad südlich von Gamma Cygni. Dieser Stern bildet sozusagen den Kreuzungspunkt der beiden Linien, die das Sternbild Schwan bilden. Ein knappes Dutzend Sterne mit einer Helligkeit von 9ter bis 10ter Größe bilden das Gerüst des Sternhaufens. Dank dieser Helligkeit ist das Objekt im Sternengewusel der Milchstraße auch mit einem kleinen Fernglas gut zu erkennen. Am 29. eines Monats (wann sonst?) entstand das nebenstehende Bild. Im Bild ist Norden rechts.
M29 befindet sich am linken Bildrand auf mittlerer Höhe und erscheint als dicht gepackte Sternwolke. Interessant ist diese Aufnahme aus zwei Gründen. Zum einen kommen die Gasnebel der Milchstraße in Rot zum Vorschein, insbesondere am rechten Bildrand. Zum anderen entstand durch aufziehende Zirren ein reizvoller Effekt am hellen Stern Gamma Cygni, der in der rechten unteren Bildecke zu sehen ist. Durch die Zirren entstand auf den letzten der Rohbilder ein leicht bläulicher Nebelschleier. Mit bloßem Auge waren diese Zirren übrigens praktisch nicht wahrnehmbar. Als visueller Beobachter kenne ich den Effekt, dass der Himmel richtig gut aussieht, am Teleskop schwache Galaxien aber trotzdem nicht zu sehen sind. Wahrscheinlich ist in diesen Situationen ein leichter Zirrenbefall des Himmels das Problem.
Aufnahmeoptik war wie so oft der TV85 mit Korrektor und Neodymiumfilter, Sensor die 1100Da, 8x180sek. bei 1600 ASA.