Leichte Wolken jagen über den vom fast Vollen Mond erhellten Nachthimmel, leichter Bodenfrost lässt die Dächer und Bäume in der Nachbarschaft schon glitzern. An sich eine sehr schöne Szenerie, jedoch weder optimal für visuelle Deep-Sky-Beobachtung noch für Langzeitbelichtungen geeignet.
Daher fotografierte ich Jupiter durch den TV85 in Okularprojektion (15mm) mit der TIS-Kamera, die ich sonst zum Nachführen gebrauche. Für die Teleskopgröße und die Bedingungen sind schon einige Details in der Gashülle von Jupiter zu erkennen. Wenn ich da noch an meine ersten Gehversuche in chemischer Fotografie denke … Links von Jupiter (am Himmel im Westen, Norden ist in der Aufnahme etwa oben) stehen die beiden galileiischen Monde Io (der Untere) und Ganymed (der Obere).
Das Ergebnis ist schon noch ausbaufähig, aber dazu müsste ich öfter Planeten fotografieren. Nun, die Zeit wird es bringen. Ein Fortschritt war diesmal, auf den Zenitspiegel zu verzichten und stattdessen mit geradem Strahlengang zu arbeiten. Dazu hatte ich eine weitere Verlängerungshülse beschafft. Ein Astronomik IR-Sperrfilter kam zum Einsatz, da insbesondere Jupiter ziemlich deutlich in diesem
Lichtbereich strahlt, ohne dabei Details zu zeigen. Die Bildbearbeitung erfolgte mit Giotto und Fitsworks.
Es handelt sich bei meiner TIS um eine monochrome Kamera, Farbbilder sind also nicht aus dem Stand möglich. Allerdings ermöglicht der Einsatz von drei Farbfiltern (rot, grün, blau) und die moderne Rechnertechnik, aus drei gefilterten Aufnahmen ein Farbbild zu schaffen. Dies ist meine erste mit dieser Technik geschaffene Aufnahme, daher bitte ich um etwas Nachsicht – an sich bin ich für den ersten Versuch schon recht zufrieden.
Leider musste ich die Filter per Hand wechseln, indem ich jedesmal den Projektionsansatz abnahm und den Filter dann ins OKular schraubte. Das notwendige Neu-Fokussieren ist kein Problem. Ein Problem ist allerdings die entstehende Verdrehung der Rohbilder zueinander. Für hochauflösende Aufnahmen ist das nix, da wird wohl ein Filterrad oder -schieber Einzu in meine Ausrüstung finden müssen …
Die Mondfinsternis gestern war von meinem Standort aus übrigens nicht zu sehen.