Die Sommerzeit erfreut sich – gerade unter den Hobbyastronomen – nicht eben großer Beliebtheit. Hobbyastronomen mögen sie nicht, weil es dann im Sommer und Frühjahr erst so spät dunkel wird, dass es als Berufstätiger sehr schwer ist, die klaren Nachtstunden zu beobachten.
Nichtastronomen finden auch jede Menge Gründe, die Sommerzeit nicht zu mögen. Der Hund stelle sich nicht um, sie stamme aus dunkler deutscher Geschichte, die Uhr im Auto sei so kompliziert umzustellen, usw.
Auch ich bin nicht zufrieden mit der Sommerzeit.
Mein Grund ist jedoch ein anderer: eigentlich bräuchte ich die Zeitverschiebung nicht im Sommer, sondern im Winter. Also quasi eine Winterzeit.
Im Sommer sind die Nächte hier in Mittelhessen so oder so sehr hell – und zu spät dunkel wird es auch ohne Sommerzeit. Wenn morgens früh der Wecker klingelt spielt es doch keine Rolle, ob es um 1 Uhr nachts oder Mitternacht dunkel ist. Zum Beobachten ist es auf jeden Fall zu spät.
Gerade im späteren Herbst und Frühjahr ist es jedoch so, dass ich jede Minute Helligkeit abends nach der Arbeit zu schätzen weiß – und das ist dann wahrlich schon knapp genug. Ich bin schon alt genug, um mich an den Unterschied zwischen Oktober mit und ohne Sommerzeit zu erinnern. Und selbst als Hobbyastronom finde ich es einfach schöner, dass es abends noch ein bisschen Licht hat und ich nicht schon dann die Sonne untergehen sehe, wenn ich im Büro zur letzten Runde läute.
Man könnte jetzt natürlich noch einen Schritt weitergehen und einen Gedanken aufgreifen, den es schon mit Sommerzeit gab: eine Verschiebung um zwei Stunden vorzunehmen. Quasi eine “Hochwinterzeit”. Dann würde sich zwar bei uns die Sonne erst gegen 10:30 über den Horizont schleppen, dafür aber erst um 18:30 untergehen. Also, damit könnte ich leben. Ob ich im Dunkeln um 7 Uhr oder umgerechnet um 6 Uhr durch die Gegend fahre, ist wurscht. Dunkel ist Dunkel. Aber dann hätte ich abends noch die Chance auf einen Sonnenstrahl …
Nunja.
Ist nur so ein Gedanke.
Aber irgendwie wollte ich dem alljährlichen Gestöhne mal etwas entgegensetzen 🙂
Hmmm, hatten die alten Äqypter nicht den Tag in 12 helle und 12 dunkle Stunden eingeteilt? Nach dem System würde es mir im Winter nichts ausmachen, auch mal 9 Stunden zu arbeiten, denn jetzt kommt wieder die Zeit, in welcher man im Dunkeln auf die Arbeit fährt und im Dunkeln wieder heimspaziert. Für uns Hobbyspechtler kein Thema, solange es klar ist und der Mond nicht scheint. Trotzdem nicht jedermanns Sache…
Liebe Grüße,
Christian