Im Sternbild Schütze (Sagittarius) steht der Planetarische Nebel M1-54 (auch: PK 16-04.1 oder PN G016.0-04.3) bei einer Deklination von fast -18 Grad. Für dieses Objekt schließt sich allmählich das diesjährige Beobachtungsfenster. Doch am 20.09. hatte ich Glück!
Kürzlich hatte ich den Leuchtpunktsucher bereits erwähnt. Daher nahm ich bei dieser Beobachtung das 8×42 Fernglas als Hilfe hinzu. Mit diesem guckte ich nach einer passenden Sternformation und prägte mir deren Höhe über dem Horizont ein. Auf diese Stelle richtete ich dann das Teleskop mit Hilfe des Leuchtpunktsuchers aus – und hatte tatsächlich die gewünschte Sternengruppe im Feld des 1 Grad Himmelsfeld zeigenden Okulars. Und so kam ich schnell ans Ziel.
Dort waren alle Sterne gut zu sehen, die auf meiner Guide-Karte abgebildet waren. Und dazwischen stand an der richtigen Stelle ein lichtschwaches, im 13mm Okular (ca. 100x) stellares Objekt, das der PN sein konnte. Mit 13 Bogensekunden Größe im Katalog hatte ich das nicht erwartet, ein solches Objekt muss nicht stellar erscheinen.
Weiteren Aufschluss würde der Einsatz von UHC und OIII geben.
Und ja: Das verdächtige Objekt sprach sehr gut auf beide Filter an.
Der Effekt war mit dem OIII-Filter stärker als mit dem UHC-Filter. Ein guter Vergleichsstern mit dem UHC-Filter ist GSC 6271 503 mit 11,5 mag (in der Skizze rot markiert). Für den OIII-Filter ist TYC 6271 535 der passende Vergleichsstern (grün markiert) mit einer Helligkeit von 10,2 mag. Interessant ist der gelb markierte Stern: Ohne Filter ist dieser wesentlich leichter als der PN zu sehen. Mit Filter verschwindet er jedoch und der PN ist leicht und sicher zu sehen. Im Rahmen der Luftruhe erschien der PN im 6 mm Okular am 10“ f/5 stellar.
In der Nähe steht der Planetarische Nebel M1-57, den ich an diesem Abend noch ansteuerte. Ich sah auch ein verdächtiges Objekt, allerdings beendete eine sich ausbreitende Wolkendecke die Beobachtung, bevor ich eine Skizze machen konnte.