Die Antaresregion

Im Artikel zum Kugelsternhaufen Messier 4 hatte ich eine Ungleichmäßigkeit des Himmelshintergrundes erwähnt. Das Bild dieses Artikels zeigte einen Ausschnitt aus einer Reihenaufnahme mit 105mm Brennweite. Das Bild des vorliegenden Artikels zeigt nun das fast vollständige, lediglich um wenige dutzend Pixel je Seite beschnittene Bild. Antares und Messier 4 befinden sich hier unterhalb der Bildmitte.


Die Gesamtbelichtungszeit der Aufnahme betrug etwa 30 Minuten (weitere Bilddaten: siehe Artikelende). Antares zeigt eine gelbe, ins Rote gehende Farbe. Da dies dem Planeten Mars ähnelt wird er dieser Stern manchmal auch “Gegenmars” genannt.

Oberhalb von Antares steht eine helle Nebelfläche, die ebenfalls gelbe und rote Anteile zu haben scheint. Jedenfalls ist sie nicht nur weiß. Aus der linken oberen Bildecke ziehen sich hingegen dunkle Bänder zur Bildmitte hin. Dies sind in der Tat kosmische Staubwolken, die den Blick auf Sterne und leuchtende Gasnebel verdecken.

Oberhalb der Bildmitte steht ein kleines Dreieck aus hellen, weißlichen Sternen, das ebenfalls in eine Gasnebelfläche eingebettet ist. Von diesem Dreieck aus etwa ein Drittel des Weges zum rechten Bildrand steht ein Stern – nur ist dies kein Stern sondern der sehr kleine und kompakte Kugelsternhaufen Messier 80. Er ist so kompakt, dass er bei dieser Brennweite sternartig erscheint. In der visuellen Beobachtung sind große Teleskope nötig, um diesen Kugelsternhaufen in Einzelsterne aufzulösen.

Einzige die dunkle Fläche links unterhalb von Messier 4 kann ich nicht sicher einer kosmischen Nebelfläche zuordnen. Es könnte sich um einen Bildfehler handeln, den ich wiederum nicht auf den Einzelaufnahmen finde. Sicher ist die Abschattung der linken unteren Bildecke: Das war ein Baum.

Die Kamera stand nämlich sehr flach für die Aufnahme, das Zentrum des Bildes steht nur etwa 10 Grad über dem Horizont. Hier ein Foto der originalen Kamerastellung, unverändert zum Beobachtungszeitpunkt.

Aufnahmedaten: Für das Bild wurden etwa 130 Aufnahmen bei f=105mm, f/3,5, ISO 6.400 und 15″ Belichtungszeit verwendet. Dunkelbild und Flatfield wurden berücksichtigt. Nachgeführt wurde mit einer StarAdventurer.

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