Im Sternbild “Achterdeck (des Schiffs)”, lateinisch: Puppis, steht der offene Sternhaufen Messier 93, der einen Durchmesser von immerhin Zweidritteln des Vollmonddurchmessers besitzt. Das ist beachtlich groß. Die Sterne sind bis zu 8ter Größe hell. Und trotzdem hat dieser Sternhaufen ein Problem.
Zumindest für mich.
Das Problem hat sich durch meinen Umzug aus Mittelhessen ins östliche Hamburger Umland verschärft: Der Sternhaufen steht bei fast -24 Grad Deklination. Daher steigt er nur wenig mehr als 12 Grad über den Horizont.
Dank seiner Größe und Helligkeit konnte ich ihn an zwei Märzabenden 2021 mit dem Fernglas 8×42 sicher als nebliges Fleckchen erkennen. Natürlich brachte das 20×70 noch mehr Klarheit über die Natur des Objekts.
Ein Objekt, dass nur so flach über den Horizont steigt, hat jedoch das Problem, nur selten auf meiner Beobachtungsliste zu landen.
Dieses Jahr jedoch habe ich den Sternhaufen am 16. März fotografiert.
Zum Einsatz kam das 105mm Objektiv bei f/3,5. Die 70D war auf ISO 6.400 eingestellt, die Belichtungszeit der Einzelaufnahmen betrug 10″. Für das Titelbild wurde eine Gesamtbelichtungszeit von 6 Minuten erreicht. Zur Nachführung verwendete ich die StarAdventurer.
Das ebenfalls gezeigte Einzelbild ist etwas nachgedunkelt. Schon darauf ist der offene Sternhaufen leicht zu erkennen. Ebenfalls zu erkennen ist jedoch die Vegetation und Bebauung im Umfeld meiner Wohnung. Die Aufnahme entstand nur 30 Minuten nachdem der Sternhaufen seinen höchsten Punkt erreicht hatte.
Dies ist für mein Projekt “250 Planetarische Nebel” interessant, denn es zeigt, wie eng manche Beobachtungsfenster von Kandidaten sein werden.
Ebenfalls interessant daran ist, dass die Sonne im Winter am tiefsten Punkt ihrer Bahn ebenfalls ziemlich genau diese Höhe über Horizont hat. Die Tage sind dann wirklich düster und dämmrig. Die gute Nachricht daran: Hier im Norden bemerke ich das Längerwerden der Tage schon zwischen Weihnachten und Silvester. Das kannte ich aus Mittelhessen so nicht.