Am 19. September hatte sich die Himmelsqualität nochmals verbessert: die Zirren waren abgezogen, die Luft dabei klar geblieben. Die perfekte Gelegenheit, den Planetarischen Nebel (PN) M4-14 ein weiteres Mal anzugehen, da ich mir am Vorabend nicht sicher war, ihn gesehen zu haben.
Minkowski 4-14 oder auch PK 43-3.1 steht im Sternbild Adler, seine Größe wird mit etwa 7,5 Bogensekunden angegeben.
Am besten sah ich den PN (im Bild blau eingekreist) mit einem 8mm Okular und OIII-Filter an meinem 10″ f/5. Damit erschien M4-14 als deutlich runde Scheibe, die gleichmäßig hell leuchtete und einen diffuses Rand besaß. Indirektes Sehen war natürlich von Vorteil.
Soweit, so einfach.
Ganz so einfach war das Auffinden jedoch nicht, weil mich der rot eingekreiste Stern irritierte. Laut Computerausdruck sollte dies ein recht heller Stern sein. Mindestens so hell wie der Stern rechts daneben. War er aber nicht. Im Gegenteil, er war deutlich schwächer als die Sterne unterhalb von ihm.
In der Nachbereitung lernte ich dann, dass es sich um den Stern CASE 626 handelt. Dies ist ein sehr roter Stern, ein so genannter “Kohlenstoffstern“. Die blauen und gelben Anteile des Spektrums werden von Kohlenstoffverbindungen in der äußeren Hülle des Sterns absorbiert, woraus die rote Erscheinung resultiert.
sehr interessant Frank, ich habe mir den PN mal notiert und eine Aufsuchkarte ausgedruckt