Ein Tipp in diversen Ratgebern über das Schreiben von Geschichten lautet: schreibe in einem Genre. Das ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Ein Grund ist die Auffindbarkeit, denn viele Leser beginnen ihre Suche nach Lesestoff mit der Auswahl eines Genres, in welchem sie dann die Suche vertiefen. Ein Autor, der gefunden werden will, sollte es dem Leser einfach machen und seine Geschichte in einem Genre einordnen. Derzeit sind für mich die Genres Krimi und Science Fiction von Interesse. Dieser Artikel befasst sich mit “Krimi”.
Bisher erzähle ich Geschichten in dem fiktiven Ort Werdeburg. Diese Geschichten wüsste ich nicht in ein Genre in einer Bücherei einzusortieren. In welches Regal wären diese Geschichten zu stellen? Krimi? Science Fiction? Liebesgeschichten? Historischer Roman? …
Aber das ist auch kein Problem. Diese Geschichten sind ja Schreibübungen, um überhaupt das Erzählen einer Geschichte zu lernen. Eine Vermarktung plane ich nicht. Werdeburg ist eine hervorragende Spielwiese, auf der ich alle Genres ausprobieren kann.
Ein denkbares und bereits nachgefragtes Genre für Werdeburg ist Krimi. Ein Blick auf die Bestsellerliste im E-Book-Bereich von Amazon zeigt eine hohe Nachfrage. Übrigens im Augenblick nach Krimis, die auf den beliebten Ferieninseln Sylt und Rügen spielen.
Nun möchte ich ungern Astronomen als Verbrecher darstellen (davor sollte ein Autor allerdings nicht zurückschrecken!). Doch ich habe bereits Ideen, wie ich trotzdem Spannung erzeugen kann. Und nicht jeder Krimi muss bluttriefend und dystopisch sein.
Der englische Sprachraum kennt den Begriff “mystery (novel)”, der mit “Kriminalroman” ins Deutsche übersetzt wird. Eigentlich greift die Übersetzung meines Erachtens zu kurz, denn “mystery” bedeutet auch Rätsel oder Geheimnis. Diese beiden Dinge sind jedoch nicht an Leichen gebunden.
Je eingehender ich mich mit dem Thema “Krimi” befasse, umso mehr Respekt bekomme ich vor Krimiautoren. Krimis gelten als “leichte Literatur”, doch das Schreiben ist wirklich nicht einfach. Gute Krimis bieten beispielsweise:
- Entwicklung von Persönlichkeiten. Der Autor muss Menschen sehr gut darstellen können.
- Miträtseln. In einem guten Krimi versuche ich als Leser, die Hinweise zusammenzusetzen, die mich zum Täter führen. Ein Autor kann hier den Leser eine Nasenspitze vor dem Protagonisten voran führen. Und das ist nicht einfach! Zumal neben richtigen Hinweisen auch falsche Spuren gelegt werden. Eine Auflösung, die “völlig aus dem Nichts” kommt, ist in der Regel unbefriedigend.
- Eine in sich in sich schlüssige, logische und glaubwürdige Geschichte in denen glaubwürdige Charaktere ihrem Wesen entsprechend handeln. Diese Charaktere und die Geschichte zu entwickeln ist schwerer als man denkt!
Was ist der Stand für Werdeburg?
Ich habe einen Protagonisten entworfen, der als Ermittler nach Werdeburg kommt und dort ein Rätsel löst. Die Geschichte an sich steht: Rätsel und Auflösung sind entworfen. Die erste Szene ist sogar geschrieben. Allerdings kam mir kürzlich eine Idee, diese Person völlig anders zu gestalten. Insofern bin ich wieder am Anfang. Neben dieser Kurzgeschichte habe ich eine längere Geschichte entwickelt, die aufgrund ihrer Länge den Rahmen meiner bisherigen Geschichten sprengt. Vielleicht kann ich sie als Geschichtenreihe konstruieren, schreiben und veröffentlichen.
Im Augenblick gilt für mich jedoch ein Zitat, dass ich mal gelesen haben: “Ein Autor ist jemand, der nicht schreiben kann.” Gemeint ist, dass der Autor mehr Schreiben will als ihm seine Zeit erlaubt.
Das trifft es bei mir sehr gut, denn derzeit nutze ich einen großen Teil meiner Freizeit für zwei Projekte:
- Zusammenbau einer Stratocaster-Gitarre aus Einzelteilen
- Umbau einer treppenfähigen Sackkarre (das Dinge macht einen Höllenlärm!)
Dies hält mich vom Schreiben ab.
Zurück zum Schreiben im Genre. Für einen Weltraumbegeisterten – und das bin ich wohl – liegt eigentlich ein ganz anderes Genre nahe:
Science Fiction
Doch davon handelt ein eigener Artikel 🙂