… doch werden sie auch wieder dunkler? Der Herbst ist da, die Sonne sinkt am Himmel immer tiefer, die Tag-und-Nacht-Gleiche steht bevor. Die Zeit der Dunkelheit nimmt damit einhergehend zu. Die Stadtverwaltung hat in den letzten Wochen flächendeckend Straßenlaternen ausgetauscht. Das war auch notwendig, da einige Laternen nur noch flackerten. Es wurden komplett andere Laternen aufgestellt und das möchte in diesem Artikel diskutieren.
Das Titelbild dieses Beitrags zeigt das Leuchtmittel einer solchen Lampe vor dem Taghimmel. Die Wirkung einer der neuen Laternen des nachts zeigt das folgende Bild: die Seitenstraße ist hell weiß ausgeleuchtet.
Natürlich interessierte mich der Blick durch mein optisches Gitter, mit welchem das Licht in Spektralfarben aufgespalten werden kann. Das Spektrum sieht im Bild nun so aus:
Aufgenommen wurde dieses Bild mit einer Canon 70d. Für die folgende Grafik wurde das Bild in schwarzweiß umgewandelt und die Helligkeitswerte entlang einer Pixellinie, die auf dem Spektrum gewählt wurde, über den Pixeln aufgetragen:
Leider ist dies mal wieder kein kalibriertes Spektrum, genauso wie die Spektren in meinem älteren Beitrag über Leuchtmittel. Es reizt mich immer mehr, auch dies bieten zu können. Da kommt der Physiker durch, der in seinem Labor optische Spektroskopie betrieben hat.
Trotzdem ist dieses “Spektrum” charakteristisch: es gibt einen “Buckel” im blauen Spektralbereich, der im Vergleich zu beispielsweise einer Quecksilberdampflampe wesentlich breiter ist. Es folgt eine breite “Beule” im grünen bis roten Spektralbereich. Obwohl in diesem Spektrum die spektrale Empfindlichkeit der Spiegelreflexkamera überlagert ist, spricht der spektrale Verlauf für LEDs als Leuchtmittel in der Straßenlampe.
Anmerkung aus Dark-Sky-Sicht
Die Lichtausbeute aus der eingesetzten elektrischen Leistung dürfte besser sein als bei den alten Lampen. Kritisch ist der erhebliche Kontrast zwischen den lichtdurchfluteten Straßenbereichen und den angrenzenden Bereichen. Wer auf der Straße unterwegs ist, sieht aufgrund der Blendung und des Kontrastes nicht mehr so gut, was im Schatten passiert. Die Gesamthelligkeit ist gestiegen, so dass die Nacht stärker aufgehellt ist. Das ist nicht nur für Hobbyastronomen kritisch zu sehen: auch Insekten und die Tierwelt leiden darunter. Insekten haben in unserem ländlichen Landstrich bereits unter den Fassadenbeleuchtungen zu leiden, die sich auch in kleinen Hausansammlungen zwischen den Feldern in den letzten Jahren ausgebreitet haben.
Aus Sicht der Lichtverschmutzung/Dark Sky ist es wünschenswert, die Energieeinsparung durch Einsatz von LED nicht mit einer Zunahme der Nachtbeleuchtung zu verbinden.