Kritisch betrachtete ich gestern am späten Nachmittag Zirren, die im Osten und Nordosten des Himmels herumlungerten. Der Süden sah aber gut aus und so wollte ich die zeitliche Lücke zwischen Sonnenuntergang und Mondaufgang für visuelle Deep-Sky-Beobachtung mit dem 10″ f/5-Dobson nutzen. Ein Objekt auf meiner Liste war der für mich neue planetarische Nebel (PN) M 1-69 (auch: PK 38-3.2). Die Sichtung gelang!
Dieser PN steht bei Rektaszenion 19h 13m 54.5s und Deklination +03d 37m 43s. Dies ist ziemlich zentral im Sternbild Adler und damit auch ziemlich mittig im Band der Milchstraße. Im Katalog ist der PN als stellar verzeichnet. Ein stellaren PN im dichten Gewimmel der Milchstraßensterne zu finden, setzt gute Karten voraus. Mit dem altgedienten Programm Guide stattete ich mich entsprechend aus.
Es war trotzdem schwer genug, da ich nur eine 30 Bogenminuten durchmessende Detailkarte hatte, aber per Starhopping erstmal vom drei Grad entfernten Ausgangspunkt dorthin kommen musste.
Aber es gelang.
Die linsenförmige Formation, die im rechten unteren Teil meiner Grafik zu sehen ist, ist sehr auffällig. Von ihr ausgehend fand ich recht schnell den Punkt, an dem der PN stehen musste. Mit dem 8mm Okular (ca. 156x) und UHC-Filter tauchte dann ein prägnantes stellares Objekt zusätzlich auf. Erstklassiger Filterblink, eindeutige Sache: PN M1-69.
Der mit einer gestrichelten roten Linie markierte Stern ist GSC 467 1551. Dieser Stern und der PN sind bei eingesetztem Filter etwa gleichhell. Mit etwa 12ter Größe ist das ein nennenswert heller Stern. Der PN selbst wirkt auf dem POSS-Foto gut vergleichbar mit einem Stern 13,2ter Größe.