Der Komet 46P/Wirtanen zieht in diesen Tagen durch das Tor der Ekliptik, das durch die offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden gebildet wird. Gestern, am 15.12., hatte ich Glück und es entstand das oben gezeigte Bild mit dem Kometen und dem offenen Sternhaufen der Plejaden (M45).
Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang lag gestern eine Wolkendecke über dem Herzogtum Lauenburg. Das sah schlecht aus und ich hatte mich darauf eingestellt, Komet Wirtanen nun doch nicht beim Durchgang durch das Tor sehen zu können. Immerhin hatte ich ihn schon erfolgreich beobachtet, also wäre das in Ordnung gewesen. Ich betreibe beobachtende Astronomie nun seit fast 40 Jahren (schluck, so lange? Naja, wenn man als Kind anfängt …), da gewöhnt man sich an solche Dinge.
Abends sah ich dann zwar durch die Wohnungsfenster immer noch eine geschlossene Wolkendecke – im Satellitenfilm jedoch eine dunkle Stelle, die aus Richtung Berlin heranzog. Das konnte eine Wolkenlücke sein, hoffte ich.
Um 22:30 dann die Gewissheit: es IST eine Wolkenlücke!
Das helle Mondlicht hielt mich nun nicht davon ab, zu beobachten.
Der Komet 46P/Wirtanen hat in der Helligkeit erheblich zugelegt (liegt zum Teil auch an der nun großen Höhe über dem Horizont). Gestern konnte ich ihn dann sogar mit bloßem Auge erkennen – und das im Tor der Ekliptik. Genial, da freut sich der visuelle Beobachter. In den Ferngläsern 10×25 und 20×70 war er dann schon richtig beeindruckend. Die stellare zentrale Koma war nun auch visuell zu erkennen.
Das Bild oben entstand bei 105mm f/3,5 ISO 8000 und 28x15s. Der Komet ist auf dieser Aufnahme wieder in die Länge gezogen, damit die Sterne und Gasnebel der Plejaden, rechts im Bild, noch scharf bleiben. Nachfolgend noch ein kürzer belichtetes Foto vom Kometen selbst. Im Bild nach oben hin ist der Schweifansatz zu sehen. Die Kamera war gegen die üblich Ausrichtung gedreht, so dass im Bild nach oben fast genau nach Osten zeigt, Norden dann rechts liegt.