Vor einiger Zeit hatte ich bereits CDs vorgestellt, die mir in letzter Zeit begegnet sind. Dieser Beitrag dreht sich nun um weitere CDs, diesmal aus dem Genre Blues. Walter Trout, Ronnie Earl, Carl Verheyen und Joe Bonamassa sind die treibenden Kräfte hinter den CDs.
Carl Verheyen: Essential Blues
Dieser Gitarrist spielte unter anderem für die durchaus bekannte Band Supertramp. In 2017 hat er nun eine Platte mit recht unterschiedlichen Blues-Nummern aufgenommen, einige davon aus seiner eigenen Feder. “Stealing Gasoline” ist solch ein Song, der ein recht moderner Blues ist und vom gängigen Bluessound abweicht. In dem Lied stiehlt der Erzähler Benzin und das belastet ihn dann doch sehr. Den letzten Song der Scheibe kennen einige wahrscheinlich in der Version von Eric Clapton auf dessen CD “Journeyman”: Hard times. Insgesamt ist die CD abwechslungsreich und zeigt viele Facetten des Blues. Gesang und Gitarre finde ich sehr angenehm.
Ronnie Earl & The Broadcasters: The luckiest man
Diese Band ist seit recht genau 30 Jahren aktiv. Ich weiß gar nicht, wie ich auf sie gekommen bin. Was mich jedoch gereizt hat, ist der Gitarrensound: cleane E-Gitarre perlt aus den Lautsprechern – wie (einst) bei Mark Knopfler. Ronnie Earl spielt einige beeindruckende Melodien, es ist eine angenehme Abwechslung, Blues ohne stark verzerrte Gitarre zu hören. Einige der Songs werden von einer Frau gesungen, was ebenfalls eine hörenswerte Abwechslung darstellt.
Walter Trout: We’re all in this together
Walter Trout ist ein sehr bekannter Bluesgitarrist, dem vor einigen Jahren massive gesundheitliche Probleme zugesetzt haben (Leberzirrhose). Diese hat er mittlerweile im Griff und legt weiterhin im Blues los. Für die vorliegende Scheibe hat er sich Gäste eingeladen, die mit ihm zusammen den Blues zelebrieren, darunter: John Mayall, Edgar Winter, Robben Ford, Sonny Landreth und Joe Bonamassa. Die CD schäumt über vor Energie und Spielfreude, m.E. unbedingt hörenswert!
Joe Bonamassa: Redemption
Joe veröffentlicht neue CDs und BluRays mit beeindruckend hoher Schlagzahl. Sein neuestes Studio-Album heißt “Redemption” und erschien im Oktober. Für mich gehört sie zu seinen allerbesten Werken. Sie ist sehr dynamisch: es gibt Songs praktisch nur mit Gitarre und Gesang, dann wieder andere mit Band, die neben Gitarre, Bass und Schlagzeug noch Orgel, Backgroundsängerinnen und Bläser umfasst. Es gibt “klassische” Bluesnummern und solche Songs, die eher “classic Rock” anleihen haben. Und was mich begeistert, möchte ich an dem Song “Self inflicted wounds” herausstellen: Nach vier Minuten endet der Refrain und die Gitarre spielt eine Note, die alles das ausdrückt, was mit Worten nicht transportiert werden kann.
Und wo ich gerade bei Joe Bonamassa bin, schiebe ich jetzt doch einen Hinweis auf die BluRay nach: “Joe Bonamassa – Live at the Carnegie Hall, an Acoustic Evening”. Joe Bonamassa ist extrem produktiv mit BluRays zu speziellen Themen. Diese ist seine zweite zu einem akustischen Abend nach dem wohl sehr großen Erfolg des Konzerts in Wien. Auch dieses Mal hat er illustre Gäste eingeladen, beispielsweise Eric Bazilian und Tina Guo. Die geniale Band erlaubt es ihm, Songs zusätzliche Noten [sic] zu verpassen. Das merkt man schon mit den ersten Takten des Konzerts – denn die lassen eine ganz andere Band erwarten. Welche das ist, möchte ich jedoch nicht verraten 🙂