Es ist Herbst und das Sternbild Dreieck steht günstig für eine Beobachtung. Ein Blick in Richtung dieses Sternbildes ist auch ein Blick, der sich über die Milchstraßenebene erhebt. Es ist daher eine gute Gelegenheit, auf Galaxien hinzuweisen, hier: UGC 1281 und weitere. Das nebenstehende Bild entstand am 25.10.2016 mit der 70D bei 105mm Brennweite. Die Galaxie befindet sich innerhalb der Ringmarkierung.
Der hellste Stern in der Aufnahme ist SAO 54994. Mit etwa 5,8mag ist er unter dunklem Himmel sogar mit bloßem Auge sichtbar.
Nur gut 10 Bogenminuten in ostsüdöstlicher Richtung steht die Galaxie UGC 1281. Von der Erde aus blicken wir aus sehr flacher Perspektive auf diese Galaxie, man spricht auch von “edge-on”. Sie erscheint daher als 4,7’x1,0′ langgezogener nebliger Strich. Die Helligkeit ist etwas heller als 13mag angegeben, womit Teleskope ab 10″ aufwärts notwendig sind, um das Objekt visuell zu beobachten. Neben dem Zentrum von UGC 1281 steht noch die Galaxie PGC 6700. Diese ist als “Nicht-Stern” mit Helligkeit von 13,3mag im Guide Star Catalog (GSC) verzeichnet, könnte also visuell machbar sein, obwohl ihre Kataloghelligkeit nur 16mag beträgt.
In der Software Guide lassen sich hinter die Sternkarte auch Bilder von verschiedenen Großteleskopen legen, beispielsweise vom Palomar Observatory Sky Survey, dem POSS. Das sieht dann so aus:
Neben der UGC 1281 markiert die Software weitere Galaxien, beispielsweise UGC 1306 und PGC 6789. Erste setzt mit einer Helligkeit von 15mag für erfolgreiche visuelle Sichtung ein größeres Teleskop voraus. Immerhin, auf dem Foto dieses Beitrags ist sie zu sehen. Letzteres gilt für die PGC 6789 nicht, deren Helligkeit mit beinahe 16mag auch eine echte Herausforderung darstellt. Allerdings sind auf der POSS-Aufnahme viele Galaxien zu sehen, die Guide nicht mit Namen markiert. Diese können durchaus visuell beobachtbar sein, auch mit Teleskopen von 16″ aufwärts. Das haben wir von der Astro-AG Heuchelheim mehrfach nachgewiesen. Also: probiert es aus!