Auf einer Aufnahme aus einer ersten Nacht von Messier 31, dem Andromedanebel, hatte ich kürzlich schon eine Sternassoziation und zwei Kugelhaufen ermittelt. In einer darauffolgenden Beobachtungsnacht stand der Helixnebel auf meiner Fotoobjektliste und daher war ein UHC-Filter in der Kamera eingebaut. Nach dem Helixnebel belichtete ich M31 – mit Filter. Warum war das spannend?
Der UHC-Filter lässt nur wenige Teile des Farbspektrums hindurch. Im Weltall gibt es Objekte, die auch nur in Teilen des Farbspektrums Licht aussenden. Solche Objekte sind beispielsweise um planetarische Nebel, die auf diesem Blog immer wieder auftauchen.
Interessant ist, dass auch Gaswolken, in denen Sterne entstehen oder entstanden sind, Licht nur in den Teilen des Spektrums aussenden, die wir mit UHC-Filtern besonders gut sichtbar machen können. Solche Gaswolken erstrecken sich über große Bereiche im All, sehr viel größer als ein planetarischer Nebel. In unserer heimischen Galaxie ist der Orionnebel ein Beispiel für ein solches Objekt. Durch die schiere Größe und Helligkeit ergibt sich die Chance, eine solche Gaswolke in einer fremden Galaxie mit einer Aufnahme einzufangen, die mit UHC-Filter belichtet wurde.
Am deutlichsten wird es Vergleich der normalen Aufnahme mit der UHC-Aufnahme. Zwei Objekte habe ich gefunden, die offensichtlich auf den UHC-Filter ansprechen. Eine große Hilfe bei der Suche nach solchen Objekten waren die Websiten von Jens Bohle und Kai Wiechen. Letzterer hat eine zweieinhalb Stunden lang belichtete Aufnahme erstellt, die wirklich beeindruckend ist.
Region 1
Der linke Teil der Abbildung zeigt einen Ausschnitt von M31 im Weißlicht, der rechte Teil im UHC-Licht. Grau eingekreist sind zwei sternförmige Objekte. Im rechten Teil ist das rechte der beiden Objekte heller – es spricht also auf den UHC-Filter gut an und sendet wohl schmalbandig Licht aus. Es kann sich daher um ein Sternentstehungsgebiet handeln, ist auf jeden Fall eine selbstleuchtende Gaswolke im fernen Andromedanebel.
Region 2
Auch in dieser sind links die Weißlichtaufnahme und rechts die UHC-Belichtung dargestellt. In der schräg gestellten Ellipse sind wiederum zwei Flecken zu sehen, von denen der rechte obere im UHC-Licht deutlich heller ist als der linke untere. Auch hier dürfte es sich um eine selbstleuchtende Gaswolke handeln.