Eines der schönsten Objekte des nördlichen Sternenhimmels ist der Rosettennebel. Dabei handelt es sich um Gaswolken im Weltall, die von Sternen zum Leuchten angeregt werden. Es ist eines der Objekte, das regelmäßig in meinem Beobachtungsbuch auftaucht. Das Bild dieses Artikels zeigt das Ergebnis einer fotografischen Beobachtung.
Kürzlich fand ich auf einer meiner Festplatten noch einen Schwung Rohbilder. Diese hatte ich bereits am 19.03.2012 (!) mit der Canon 1100Da am TV85 auf der GP-D2 aufgenommen. Jedes der 30 Bilder wurde 300s belichtet, ein UHC-Filter kam zum Einsatz. Durch den Umzug von Wetzlar nach Schwarzenbek hatte ich die Bilder offensichtlich vergessen. Ich fand nirgendwo ein Summenbild, so dass ich damals vermutlich nie eine Bearbeitung vorgenommen habe. Also habe ich einen der letzten Abende genutzt und die Bilder mit DeepSkyStacker zusammengerechnet. Die endgültige Bearbeitung des Summenbildes erfolgte in Fitswork.
Die Gaswolken des Emissionsnebels werden von den hellen Sternen in der Bildmitte zum Leuchten angeregt. Diese Sterne bilden den offenen Sternhaufen NGC 2244, der etwa 5.000 Lichtjahre von uns entfernt steht. Der offene Sternhaufen erscheint uns in einem Durchmesser von 24 Bogenminuten (zum Vergleich: der Vollmond hat etwa 30 Bogenminuten). Der gesamte Nebenkomplex deckt etwa eine Fläche von 1 Grad x 1,3 Grad am Himmel ab – das ist schon ordentlich groß.
Der offene Sternhaufen ist problemlos schon in kleinen Ferngläsern auszumachen. Für die Nebelkomplexe sind größere Teleskope von Vorteil, ein Linienfilter wie der UHC ist sehr hilfreich. Wenn ich mir die Details in meiner Aufnahme so anschaue, sind die Fotografen auch hier mal wieder im Vorteil.
Und trotzdem liebe ich das visuelle Erlebnis immer wieder aufs Neue.