Die Astro-AG – oder in voller Länge: “Astronomische Arbeitsgemeinschaft im Kulturring Heuchelheim e.V.” – wird in diesen Tagen 40 Jahre alt. Am 11. Juli laden wir daher zwischen 14:00 – 18:00 Uhr zu einer Ausstellung im Heimatmuseum Heuchelheim im alten Kinzenbacher Bahnhof ein. Wir wollen dort gemeinsam sowohl in Erinnerungen schwelgen als auch moderne Hilfsmittel zur Beobachtung der Himmelsereignisse kennenlernen. Zum 40sten noch einige Gedanken von mir.
Meine Zeit in der Astro-AG begann im Jahre 1994. Auf dem Internationalen Teleskoptreffen Vogelsberg lernte ich den Vorsitzenden Klaus Spruck und Stefan Schuchhardt kennen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon einige Jahre Astronomie betrieben. Doch die beiden stießen für mich mit Stefans 18-Zoll Dobson die bis dahin nur einen kleinen Spalt weit geöffnete Tür in den Deep Sky sperrangelweit auf.
Eine Woche später fuhr ich dann zum freitäglichen Vereinsabend und war sofort gefangen. Schon wenige Wochen später erlebten wir die Einschläge der Fragmente von Shoemaker-Levy in Jupiters Atmosphäre. Seit dem jagt für mich ein astronomischer Höhepunkt den nächsten!
Was die AAG für mich auszeichnet
Die Menschen. Ich liebe die Mischung der Vereinsmitglieder: alle Altersgruppen sind vertreten und es ist eine große berufliche Bandbreite gegeben. Alter und Beruf spielen auch keine Rolle: es geht darum, zusammen Astronomie zu leben. Die Vereinsabende sind locker und es werden diejenigen Themen ausführlich behandelt, die die Teilnehmer mitbringen. Jeder kann seinen Beitrag leisten und seine Fragen stellen. Dabei ist es egal, ob es eine Einsteigerfrage oder ein abgefahrenes Thema ist. Themen sind beispielsweise visuelle Deep-Sky, Fernrohrbau, Teleskoptechnik, Astrofotografie, Sonnenbeobachtung …
Die Astro-AG hatte noch nie eine feste Sternwarte. Einen Beobachtungspunkt schon, dieser ist mittlerweile jedoch an andere Nutzer abgegebenen, da er zu dicht an der Stadt Gießen liegt.
Diese Freiheit ist jedoch einer der großen Vorteil der Astro-AG: wir sind da, wo Astronomie geschieht. Das kann auf einem Schulhof oder in einer Fußgängerzone sein. Das kann in den Alpen sein oder einfach nur mitten im Matsch. Teleskopbau, Fotografie, Öffentlichkeitsarbeit im kleinen (bspw. Schulklasse) oder im Großen (Venustransit mit mehr als 2.500 Gästen). Ob ein Auftritt im Mathematikum oder eine Bildversteigerung im Irish Pub: alle Facetten der Astronomie sind erreichbar.
Wenn man als Mitglied eine Idee hat und diese umsetzen will, öffnen sich mit Hilfe der Astro-AG sehr viele Türen.
Meine Empfehlung daher: besucht die Astro-AG.
Sie lebt Astronomie in Mittelhessen nun schon seit 40 Jahren.
Das Bild zeigt eine öffentliche Sonnenbeobachtung aus diesem Jahr (Bericht).
Sehr schön. Danke, Frank. Als Gründungsmitglied der AAG kann ich nur sagen: Ja, wir waren immer so und so wollen wir auch bleiben.