“Was ist denn hier schiefgelaufen” mag sich der Betrachter des nebenstehenden Bildes fragen. Nun, wenig, möchte ich antworten. Allerdings erschließt sich der Wert des Bildes nicht sofort.
Die Aufnahme entstand am 10.02.2012 etwa um 19h45 zu Beginn eines Beobachtungsabends mit einer Canon 1100Da an einem TV85-Refraktor (mit UHC-Filter, Belichtungszeit 12s bei 1600 ASA). Diese Kamera ist rotempfindlich, weshalb das Bild rötlich aufgehellt ist. Doch was ist nun zu sehen? Das völlig überstrahlte Objekt oberhalb der Bildmitte ist die Venus. Aufmerksame Betrachter werden “Spikes” erkennen – diese stammen von der Scharfstellhilfe (dreiarmige Spinne). In der rechten unteren Bildecke stehen 5 Sterne zusammen und bilden eine Art Sombrero: zwei Paare sind dabei die Krempe und der Stern in der Mitte bildet die Spitze. Nur handelt es sich dabei keineswegs um einen Stern sondern um einen weiteren Planeten: Uranus.
In den Morgenstunden des 10.02.2012 waren sich etwa um 3h Venus und Uranus bis auf ca. 18 Bogenminuten nahe gekommen (knapp 2/3 des Vollmonddurchmessers), was eine durchaus enge Venus-Uranus-Konjuntion ist. Zum Aufnahmezeitpunkt betrug der Abstand bereits wieder 51 Bogenminuten.
Die Helligkeiten gibt das Astronomieprogramm Guide8 wie folgt an:
Uranus: 5,9mag
Venus: -4,1mag
Das ist ein Helligkeitsunterschied von einem Faktor 10 000 (zehntausend). Ist das nichts?