Ein Blick auf Arktur

Arktur ist der hellste Stern des Nordhimmels und leuchtet rötlich im Sternbild Bärenhüter. Bei Dreharbeiten des ZDF am ITV hat er schon mal als Mars herhalten müssen. Für mich war er ein willkommenes Testobjekt: Ein neues Objektiv und eine neue Kamera für Aufnahmen mit dem StarAnalyser 100.

Bisher nutzte ich ein 135mm-Objektiv mit M42-Anschluss für die Spektroskopie. Der Vorteil an diesem Objektiv: Die Blenden- und Schärfenverstellung ist mechanisch, also von Hand nutzbar. Kürzlich hatte ich – primär für die Sonnenbeobachtung – eine ASI290MM als neue Kamera in Betrieb genommen.

Da ich also am Erneuern der Technik war, besorgte ich mir ein weiteres, mechanisches M42-Objektiv: Ein Zoom 70-220mm:

Am 29. April in den Abendstunden probierte ich die Kombination aus ASI290MM und Zoom-Objektiv am Stern Arktur aus.

Und stellte mich prompt dämlich an, was mir aber erst beim Aufwachen am nächsten Morgen klar wurde. Als ich aufwachte und nochmal an den Vorabend dachte, ahnte ich, das Objektiv nicht richtig bedient zu haben. Das bestätigte sich beim Blick auf den Aufbau, den ich am Abend nur vom Balkon ins Wohnzimmer gehoben hatte.

Die neue Kamera ist empfindlicher als die bisherige. Insofern wusste ich nicht, mit welcher Belichtungszeit bei einer gegebenen Blende eine gewohnte Intensität des Spektrums zu erwarten wäre. Kurz gesagt: Ich hatte vergessen, den Wählschalter der Blende am Objektiv auf „manuell“ zu stellen. Daher entstand das hier gezeigte Spektrum bei Blende 4. Eigentlich bevorzuge ich Blenden 16 bis 22, da dann das Spektrum schärfer wird.

Trotzdem ist das Spektrum (Titelbild) bereits viel versprechend. Zum einen ist die Emission recht weit im roten Bereich angesiedelt. Dies entspricht dem visuellen Eindruck des Sterns. Zum anderen sind Absorptionen zu erkennen: Atmosphärischer Sauerstoff (also von der Erde, nicht von Arktur) und eine weitere bei etwas mehr als 516 nm. Dabei handelt es sich um Magnesium (Mg) und/oder Eisen (Fe).

Mein Ziel ist es natürlich, ein noch schärferes Spektrum aufzunehmen und zu schauen, ob sich dieser Bereich noch besser auflösen lässt.

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