Am 07.02.2023 hatte ich visuell mit Ferngläsern und fotografisch mit dem 105mm-Objektiv den „Neandertalkometen“ beobachtet. In der Astro-AG Heuchelheim fotografierte Klaus Spruck an diesem Abend ebenfalls diesen Kometen – und fand auf der Aufnahme noch einen zweiten Kometen. Also machte ich mich in meinen Fotos ebenfalls auf die Suche.
Das Problem von Kometen ist ihre recht schnelle Bewegung zwischen den Sternen. Belichtet man zulange, sind sie durch die Bewegung langgezogen. Das reduziert die maximale Belichtungszeit der Einzelaufnahmen. Also fertigte ich eine Serie mit 75 Aufnahmen von je 10-Sekunden Dauer an.
Für Bild 1 und Bild 2 rechnete ich 15 Aufnahmen übereinander, hier im Zeitabstand von etwa 7 Minuten. Auf beiden Bildern ist in dem Kreis und am Ende der Linie ein verdächtiger schwacher Fleck zu sehen. Die Position ist verschoben.
Also folgte eine Auswertung mit der Sternkartensoftware Guide:
Karte 3 entspricht recht gut Bild 1, Karte 4 recht gut dem Bild 2. Der „verdächtige Fleck“ auf den Bildern und die Eigenbewegung passt zu den berechneten Positionen der Kometen C/2022 U2. Er stand an dem Abend in etwa 89 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde und bewegte sich mit 4,3 Bogenminuten pro Stunde.