Die Milchstraße bietet einen der schönsten Anblicke des sommerlichen Nachthimmels. Um einen Teil der Sommermilchstraße soll es heute gehen: Die Schildwolke. Sie ist ein tolles Objekt für Ferngläser und Ausgangspunkt für Beobachtungen mit dem Teleskop.
Die Milchstraße ist eine Wucht, immer wieder. Meine heimischen Himmel in Mittelhessen und im Lauenburgischen bietet regelmäßig Gelegenheit zum Genießen. Der weißliche Schimmer trägt den Namen Milchstraße vollkommen zurecht, finde ich. Er sieht wirklich aus wie Milch. Vor ziemlich genau 25 Jahren genoss ich den Anblick der Sommermilchstraße in einer Nacht am Furkapass in der Schweiz. Dort empfand ich den Begriff “Milchstraße” als unpassend, denn das Licht war viel lebendiger. Die Milchstraße war eher wie eine von der Rückseite beleuchtete Glasscheibe.
Reizvoll empfinde ich den Anblick immer.
Nun also zur Schildwolke.
Der Name leitet sich der Bezeichnung des Sternbilds ab, in dem die Sternwolke steht: das Sternbild Schild (Scutum). Sie durchmisst von Süd nach Nord etwa sechs Grad, von Ost nach West beinahe sieben Grad. Hauptsächlich setzt sich die Wolke aus Sternen zusammen. Es sind keine leuchtenden Gasnebel, die dieses Objekt erzeugen.
Als Teil der Milchstraße ist die Sternwolke mit bloßem Auge zu sehen. Schöner ist der Anblick in einem Fernglas. Dann werden auch die beiden offenen Sternhaufen Messier 11 und Messier 26 sichtbar, bspw. mit einem 8×42 Glas. Mit dem Teleskop kommen dann noch planetarische Nebel und andere Deep-Sky-Objekte hinzu.
Gerade jetzt im Sommer ist die Schildwolke ein Objekt zum Genießen in mondlosen Nächten.
Bilddaten: Das Foto entstand bereits am 16.09.2020 bei 105mm f/3,5 an einer 70D, nachgeführt mit einer StarAdventurer. 50 Einzelaufnahmen mit 15 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 6.400 wurden aufeinander gerechnet.