In der Ausgabe 3/2022 der Zeitschrift “Sterne und Weltraum” erregte der Artikel “Coddingtons Nebel” meine Aufmerksamkeit. Bei diesem Nebel handelt es sich um eine Galaxie bei dem bekannten Duo Messier 81 und Messier 82. Da gerade ein einigermaßen klarer Himmel vorlag (27.03.22 und 02.04.22), richtete ich zwei Optiken auf das Objekt aus: Das 105mm Tele-Objektiv und den 10″-Dobson.
Das Titelbild zeigt das Ergebnis einer Aufnahmenserie 60x 30-Sekunden bei ISO 10.000, f=105 und f/3,5. Nachgeführt wurde mit einer StarAdventurer.
Die Galaxie IC 2574 ist als Nebelfleck in der Bildmitte zu sehen. Sie erstreckt sich fast in senkrechter Richtung. Am Himmel entspricht dies etwa Nordost nach Südwest. Zwei helle Flecken sind innerhalb der Galaxie zu erkennen: Eine am linken oberen Ende (Nordost), der andere rechts unterhalb davon. Diese stehen in einem Abstand von etwa 5 Bogenminuten. An die recht helle Fläche zwischen den Knoten schließt sich nach rechts unten eine sehr lichtschwache Fläche an. Diese ist real, kein Bildbearbeitungsartefakt.
Die visuelle Beobachtung mit dem 10″ f/5 fand am 02. April bei anfangs sehr klarem Himmel statt. Eine Wolkenbank beendete jedoch nach einer Stunde die Beobachtung.
Ich notierte: “IC 2574: extrem lichtschwach, zwei Knoten. Mit 13 mm und 17 mm Okularbrennweite am besten. Das 30er bringt keinen Vorteil”
In folgendem Bild ist die Galaxie mit einer semitransparenten schwarzen Fläche abgedeckt, um den visuellen Eindruck zu verdeutlichen. Die beiden Knoten waren einfach und sicher zu sehen. Die Fläche dazwischen war jedoch schon grenzwertig schwer. Darüberhinausgehende Teile der Galaxie, insbesondere der nach rechts unten, waren nicht zu sehen.
Die Galaxie ist visuell und fotografisch eine echte Empfehlung.
Quelle: “Coddingtons Nebel. Ein Gespenst in der M 81-Gruppe”, M. Fritz und K.-P. Schröder, SuW März 2022, S. 64 bis S. 66