Am 12.03.22 warf ich mit dem 10″-Dobson einen Blick auf den Mond. Neben der visuellen Beobachtung nutzte ich die Gelegenheit zum Fotografieren. Ein reizvolles Motiv war der Krater Bullialdus, vgl. Bild.
Das gezeigte Bild entstand mit der TIS-Kamera, die ich sonst für die Sonnenbeobachtung zusammen mit dem PST benutze. Die Kamera ist in Projektionsanordnung hinter einem Hyperion 13 mm montiert. Außerdem montierte ich einen Astronomik “Planet IR Pro 742” in den Strahlengang. Der Vorteil: Die Beobachtung findet im nahen Infrarot (IR) statt, wodurch die Luftbewegungen weniger stören. Nachteil des Fotografierens am Dobson: Ich musste per Hand nachführen.
Bullialdus ist der große Krater links oberhalb der Bildmitte. Er durchmisst 61 km und ist 3,5 km tief. Sein Zentralberg ist sehr ausgeprägt und wird im Bild schön von der Sonne angeleuchtet. Der Kraterboden wird durch eine Schattengrenze ziemlich genau in eine helle und eine dunkle Hälfte geteilt. Der Zentralberg steht ausgerechnet auf dieser Schattengrenze. Auf den Kraterwänden zeichnen sich sehr schön Terrassen ab. Es gibt von Apollo 16 beeindruckende Aufnahmen aus der Mondumlaufbahn.
Bullialdus F ist ein wesentlich kleinerer Krater und durchmisst nur etwa 6 km.
Einige Krater, insbesondere Kies und Lubiniezky, sind fast völlig im Boden des Mare Nubium (das Wolkenmeer) versunken. Krater König hingegen ragt kaum auf, ist aber so tief, dass sein Boden noch völlig im Schatten liegt.
Vielleicht sollte ich doch öfter mal den Mond betrachten, er hat offensichtlich einiges zu bieten.