An der Grenze zwischen den Sternbildern Cygnus (Cyg) und Cepheus (Cep) steht ein sehr schönes Paar aus offenem Sternhaufen (NGC 6939 in Cep) und Galaxie (NGC 6946 in Cyg). Die Sternbildgrenze verläuft durch das Paar. Der Abstand zwischen den Objekten beträgt etwa einen Vollmonddurchmesser. Schon mit kleinen Teleskopen lohnt es sich, dieses Paar aufzusuchen.
Am 29. Oktober klarte der Himmel in den Abendstunden auf. Zwar war die Durchsicht eher mittelmäßig, die Milchstraße stand nur im Zenit klar heraus. Doch für ein kleines Astrofoto reichte es. Mit dem 105mm Objektiv bei Blende 3,5 an der 70D mit ISO 10.000, nachgeführt auf der StarAdventurer, belichtete ich 66 Aufnahmen mit 30 Sekunden Einzelbelichtungszeit. Für das gezeigte Summenbild wurden ca. 60 Aufnahmen genutzt.
Bereits mit 4″-Optiken sind beide Objekte der visuellen Beobachtung zugänglich.
Der offene Sternhaufen NGC 6939 (rechts oberhalb der Bildmitte) durchmisst etwa zehn Bogenminuten und erscheint damit im Teleskop recht groß. Er besitzt zahlreiche Sterne zwischen 11ter und 15ter Helligkeit. Nach derzeitiger Forschungslage ist er einer ältesten bekannten offenen Sternhaufen.
Die Galaxie NGC 6946 (links unterhalb der Bildmitte) ist ein hübscher Anblick, da wir praktisch senkrecht von oben auf sie blicken (“face-on”). In größeren Teleskopen werden Spiralarme sichtbar. Auch diese Galaxie durchmisst etwa 10 Bogenminuten. Hier ein vergrößerter Ausschnitt aus dem oberen Bild:
Es lohnt sich, bei schwacher Vergrößerung im Weitfeldokular zunächst den Anblick des Paares zu genießen und dann die Details mit höherer Vergrößerung zu studieren. Das sollte ich auch mal wieder machen 🙂