Im Allgemeinen sind Messierobjekte deshalb unter Hobbyastronomen beliebt, weil sie mit praktisch jedem Teleskop sichtbar sind. Schon der Standardsucher meiner Teleskop mit 50mm Öffnung zeigt die meisten “Messiers”. Im Sternbild Löwe stehen mit M65, M66, M 95, M96 und M105 gleich 5 helle Galaxien aus Messiers Katalog.
Messier hat bahnbrechende Arbeit mit seinem Katalog geleistet. Immerhin konnte er noch nicht die Daten ergoogeln, erbingen oder in dicken Büchern nachschlagen. Trotz der großen Sorgfalt, die er an den Tag legte, muss man ihm nachsehen, dass er einige sehr schöne Objekte übersehen hat.
Eines dieser übersehenen Objekte ist die Galaxie NGC 2903 im Kopf des Löwen. Etwa anderthalb Grad südlich von Lambda Leonis ist sie leicht zu finden. Mit einer Gesamthelligkeit von 9.6 steht sie in der Helligkeit M65 und M66 in Nichts nach. Auch bei der Größe vermag sie zu punkten. Mit 12’x5.6′ ist sie ein ordentlich großer Brocken, der im 3,5″ Refraktor auch aus der Stadt herauslos problemlos zu sehen ist. Im 16″er zeigen sich dann eine zentrale Ellipse, an deren Enden noch zwei helle Knoten auftauchen. An den Knoten setzen Spiralarme an, die bei entsprechendem Wetter (wie am 28.03.2011) im 16er ansatzweise zu sehen sind.
Anfang Mai hatte ich dann noch die Gelegenheit, oben gezeigtes Bild mit dem 3,5″ Refraktor bei 480mm Brennweite aufzunehmen. Es wurden 15x5min mit DeepSkyStacker ausgewertet, nachfolgend mit Fitswork eine leichte Anpassung des Histogramms vorgenommen. Das Teleskop wurde mit einem Leitrohr in Autoguiding nachgeführt.
Die Aufnahme zeigt bereits mehr Details als ich visuell selbst bei ziemlich guten Bedingungen sehen konnte. Und doch: das visuelle Erkennen solcher Details übt einen starken Reiz auf mich aus, auch nach all den Jahren noch.
Das Objekt ist auf jeden Fall zur Nachbeobachtung empohlen, verschwindet nun aber zusehends schnell in der in unseren Breiten schon lang andauernden Abenddämmerung.