Die Galaxie NGC 3998 und ihre Begleiter

Die letzten beiden Neumondphasen brachten sehr gute Nächte mit sich: der Himmel war glasklar und die Luft ruhig. Beste Gelegenheit zur Astronomie. Die ein oder andere Beobachtung werde ich noch im Blog vorstellen. Heute geht es um die Galaxie NGC 3998 und ihre Begleiter, die ich sowohl visuell als auch photographisch beobachten konnte. Oben ist das Foto gezeigt, das mit dem 105mm Teleobjektiv entstand.

Das Bild ist die Summe von 73 Aufnahme mit je 30s Belichtungszeit bei Blende 3,5 und ISO 10.000. Das Motiv steht im Kasten des Sternbilds Großer Wagen. Die Aufnahme entstand am 17. April. Wenige Nächte später, in den ganz frühen Morgenstunden des 21. April, konnte ich dann den 10-Zoll-Dobson auf diese Galaxiengruppe ausrichten.

Visuelle Beobachtung

Es war herrlich, mal wieder ein Galaxienfeld in Ruhe zu betrachten. Die Galaxien standen zenitnah, es waren also sehr gute Beobachtungsbedingungen gegeben. Ich benutzte ein 6mm Okular mit 100 Grad Gesichtsfeld. An dem 10″ f/5 bedeutet dies eine Vergrößerung von etwa 210fach bei einem Himmelsausschnitt mit gut 28 Bogenminuten Durchmesser (das ist fast ein Vollmond). Folgende Zeichnung veranschaulicht den visuellen Eindruck:

Ich notierte folgendes:

NGC 3998: rund, Durchmesser 1,5′, diffuser Rand, sehr hell, heller und herausstechender ausgedehnter Kern

NGC 3990: zweithellste Galaxie der Gruppe. Rund mit etwa 0,7′ Durchmesser, zur Mitte hin heller

NGC 3982: hell, rund, etwa 1′ Durchmesser, zur Mittel heller, blickweise kompakter und heller Kern, diffuser Rand

NGC 3972: mäßig hell, etwa 1:4 elongiert, die lange Achse etwa 3′ lang. Heller, runder Zentralbereich, darin kompakter Kern aufblitzend, Rand diffus.

NGC 3977: klein, rund, Durchmesser etwa 0,7′, etwa so hell wie NGC 3972, leicht zur Mitte hin heller, Kern flächig, diffuser Rand.

Ich finde es schön, wie gut das Foto mit dem 105mm-Objektiv zur visuellen Beobachtung passt. Es fast schon erschreckend, wie vergleichbar diese Beobachtungen sind. Und beide sind auf ihre eigene Art wunderbar. Die visuelle Beobachtung bereitet mir persönlich etwas mehr Freude als das Fotografieren.

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