Kameravergleich im Trockentest

Nachdem sich am Nachthimmel ein deutlicher Unterschied zwischen den Kameras 1100 Da und 70 D am Himmelsobjekt Barnards Loop zeigte, war ein Trockentest unter Vergleichsbedingungen angezeigt. Dieser Test ist Gegenstand des vorliegenden Artikels.

Der Testaufbau

Als Lichtquelle wählte ich eine 40 Watt Glühlampe im Flur. Diese wurde mit beiden Kameras fotografiert. Als Objektiv kam das 105 mm-Sigma bei f/3,2 zum Einsatz. Für alle Aufnahmen wurde ein UHC-Clipfilter zwischen Objektiv und Sensor montiert. Vor das Objektiv wurde ein Diffusor gesetzt, der eigentlich für den Kamerablitz gedacht ist. Dieser Diffusor dämpfte jedoch das Licht der Glühlampe deutlich herunter, so dass hohe ISO-Werte bei Belichtungszeiten im Bereich zwischen 1/100s und 1/4s möglich waren.

Die Auswertung

Die Einzelbilder zeigen nur eine farbige Fläche. Das ist wenig spannend. Interessanter ist hingegen die Verteilung, die sich in einem Histogramm ergibt. Ein Histogramm zeigt zu jeder Helligkeitsstufe des Bildes die Anzahl der Pixel dieser Helligkeitsstufe. Diese Analyse ist für jeden Farbkanal des Bildes (rot, grün, blau) möglich.

Die Histogramme folgender Aufnahmen sind hier gezeigt:
70 D, ISO 6.400, 1/100s
1100Da, ISO 6.400, 1/100s
70D, ISO 10.000, 1/100s

Der Befund

Um es einfacher zu machen, zeige ich nun die zwei Histogramme der 70D-Aufnahmen jeweils im Vergleich mit dem Histogramm der 1100Da-Aufnahme.

Bei gleichen Aufnahmeparametern ist die 1100Da im Rotkanal der 70D weit überlegen. Das Maximum der 70D-Aufnahme liegt etwa bei einem Viertel des Wertes der 1100Da-Aufnahme. Allerdings schwächelt die 1100Da in den anderen beiden Farbkanälen. In diesen ist die 70D besser.

Kann die 70D bei einer empfindlicheren Einstellung des Chips, also höherem ISO-Wert, dieses Defizit ausgleichen?
Das nächste Bild gibt die Antwort:

Nein, offensichtlich reicht es  nicht aus, das Maximum liegt etwa bei der Hälfte. Wiederum gewinnt die 70D in den beiden anderen Farbkanälen.

Ergebnis

Der Trockentest steht im Einklang mit den Fotos von Barnards Loop. Bei klar im roten Spektralbereich leuchtenden Himmelsobjekten ist die 1100 Da sicher im Vorteil. Wenn ein Objekt jedoch auch im grünen Spektralbereich leuchtet, beispielsweise durch Emission der O-III-Linie, ist die 70D im Vorteil. Solche Objekte sollten nicht mit der 1100Da fotografiert werden.

Dieser Trockentest zeigt insgesamt eine Strategie auf, die ich im nächsten (und letzten) Artikel vorstellen werde.

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