Im Sternbild Pegasus steht ein Galaxienpaar, das mir seit vielen Jahren immer wieder Freude bereitet: NGC 7332 und NGC 7339. Bei beiden Galaxien schauen wir von der Erde aus (beinahe) auf die Kante, es handelt sich um so genannte Edge-On-Galaxien. Und beide sind so hell, dass sie ab 8″ Teleskopöffnung zu sehen sind.
Die Kataloghelligkeit von NGC 7332 beträgt 12mag, ihr Kern ist jedoch als Nicht-Stern im Guide Star Catalog mit einer Helligkeit von 7,4mag erfasst. NGC 7339 hingegen ist 3 Größenklassen schwächer angegeben. NGC 7332 ist daher wesentlich einfach zu beobachten als NGC 7339, zumal sie einen ausgeprägten, hellen Kern besitzt. NGC 7339 hingegen ist wesentlich diffuser und besitzt eine gleichmäßigere Helligkeitsverteilung. Diese Charakteristika sind auf der Aufnahme schon zu erkennen. Folgende Zeichnung entstand an einem 8″ f/10 und belegt, dass diese Merkmale auch der visuellen Beobachtung zugänglich sind:
Weitere Merkmale: NGC 7332 ist 1,1’x3,8′ groß, NGC 7339 misst 0,7’x2,8′. Beide Galaxien stehen fast in einem rechten Winkel zueinander: NGC 7339 erstreckt sich recht genau in Ost-West-Richtung und deutet dabei auf NGC 7332.
Anekdote hierzu: in einer Beobachtungsnacht in Deckenbach (Hessen) freute ich mich während einer Beobachtung mit 8″ über das Galaxienpaar. Ein Sternfreund mit 14,5″ schwenkte daraufhin sein Teleskop ebenfalls auf diese Himmelsregion. Er freute sich auch über diese helle Edge-On und fragte, wo denn nun die schwächere stehe. Nach einiger Verwirrung über die Sterne (“auf die helle Galaxie zeigt ein Sternendreieck, von dort musst du im rechten Winkel …”, “nein, da zeigt ein Paar darauf, wo ist da ein Dreieck?” …) war klar: er hatte die wesentlich hellere NGC 7332 gleich links liegen lassen und sich auf die NGC 7339 gestürzt.
Position NGC 7332: Rektaszension 22h 37m 24.6s, Deklination +23d 47m 51s (J2000)
Aufnahmedaten: f=105mm, f/3,5, 19min., ISO 6.400, 27.10.2019