… die Mondfinsternis vom 21.12.2010.
So, bald haben wir es geschafft. In UT gerechnet ist heute abend die Wintersonnenwende erreicht. Ausgerechnet am Morgen dieses Tages findet eine Mondfinsternis statt, was sicherlich nicht oft der Fall ist.
Mit Celestia ist es möglich, Sonne, Mond und Erde gleichzeitig ins Blickfeld zu bekommen, was dann etwa so aussieht:
Hier mein “Tagebuch einer Finsternis” (Zeiten in MEZ):
7h00, der Wecker klingelt
Nach etwa 30 Jahren beobachtende Astronomie kann ich den ein oder anderen Erfolg bei Mondfinsternissen verbuchen. Daher schenke ich mir die Halbschattenphase, zumal die Wettervorhersagen nur mäßig sind.
Das kratzende Geräusch eines Schneeschiebers auf Stein verheißt nichts Gutes.
7h14, der Wecker klingelt erneut
Die Technik liegt im Wohnzimmer bereit, ich brauche nur aufstehen (quäl) und den Laden hochziehen (ächz). Also hoch jetzt (erst ich, dann der Laden)!
7h16, der erste Blick
Weia, es schneit recht stark. Sicherlich 5 cm sind auf den abends geräumten Balkon gefallen. Die Wolken hängen bis zum Boden, es geht gar nichts.
Ein LKW versucht, dem benachbarten Lebensmittelmarkt Waren anzuliefern. Dazu muss er eine dick verschneite, enge Seitenstraße und einen noch verschneiteren Parkplatz passieren.
7h30
Der Mond schiebt sich in den Kernschatten der Erde. Ich schiebe einen Kaffeefilter in die Maschine und bereite so das gemeinsame Frühstück mit meiner Frau vor.
7h45
Der LKW gibt auf. Ich mache die Betten und prüfe danach die Lage.
7h50
Selbst gebackenes Vollkornbrot ist einfach herrlich. Dazu guter Kaffee.
8h10
Der LKW kommt erneut. Mitarbeiter des Lebensmittelmarktes bewaffnen sich mit Salz und Schneeschippen und rücken den Schneemassen zu Leibe. Die pflichtbewussten Anwohner der Seitenstrasse wirken dem Treiben entgegen, in dem sie Schnee von ihren Bürgersteigen auf die Straße schippen …
8h30
Irgendwo dahinten am nicht sichtbaren Horizont versinkt der verfinsterte Mond. Es war mal wieder nichts, wobei ich zu dieser Jahreszeit nicht viel erwartet habe.
8h45
Wenigstens der LKW-Fahrer hat nun ein Erfolgserlebnis und erreicht endlich die Laderampe des Marktes.