Das Hochdruckgebiet kam zur rechten Zeit: Komet Iwamoto bewegte sich aus dem Sternbild Zwilling in den Fuhrmann. Dort sollte er den offenen Sternhaufen M36, M37 und M38 begegnen. Gleich an drei Abenden hatte ich das Glück, dass die hohen Wolkenfelder im Nordwesten und Norden stehen blieben. Der Himmel über Schwarzenbek war zwar manchmal diesig und von leichten Zirren getrübt, aber trotzdem konnte ich den Kometen beobachten.
Es muss ja nicht immer die Beobachtung von extrasolaren Objekten wie Gasnebeln oder Galaxien weit außerhalb der Grenzen unserer Milchstraße sein. Um hier an die Grenzen der visuellen Beobachtung zu gehen, war das Wetter doch zu mäßig.
Also blieb ich im Sonnensystem und beobachtete den Kometen mit 20×70 und 8×42 Ferngläsern. Außerdem fotografierte ich ihn.
Das Hintergrundbild dieses Beitrages zeigt fast den vollständigen Bildausschnitt des 105mm Objektivs. Für dieses Bild wurden 81x 15s Aufnahmen bei f/3,5 übereinander gerechnet, das ergibt gut 20 Minuten Belichtungszeit.
Im eingesetzten Detailbild ist der Komet vergrößert dargestellt. Hierfür wurden nur 15 Aufnahmen benutzt, das ergibt nicht einmal 4 Minuten Belichtungszeit. Die Chipempfindlichkeit habe ich auf ISO 10.000 gestellt. Dunkelbilder und Flatbilder wurden ebenfalls berücksichtigt.
Der Grund für diese Maßnahme ist die hohe Eigenbewegung des Kometen. Über die 20 Minuten hat sich seine Position deutlich verändert, wie dieser Ausschnitt aus dem Hintergrundbild zeigt:
Der Kern des Kometen zieht fast zentral über einen Stern, den Stern TYC 2412 757 mit 11 mag. Im übrigen ist auf den Aufnahmen zu erkennen, dass der “Kern” des Kometen recht verwaschen ist. Das deckt sich gut mit meinem visuellen Eindruck.