Schon vor längerer Zeit hatte ich den bekannten planetarischen Nebel IC 1295 im Sternbild Schild fotografiert, siehe Artikel (http://asterythms.net/blog/?p=612). Bei der Analyse der fotografischen Beobachtung sprang mit noch ein zweites Objekt ins Auge: ein weiterer planetarischer Nebel. Seine Katalogbezeichnung ist PK 25-4.1, oder auch K 4-8, und er wird als stellares Objekt beschrieben.
Warum habe ich solange gewartet, dieses Objekt hier vorzustellen?
Das hat zwei Gründe: zum einen habe ich immer einige Beobachtungen auf Vorrat, die ich zu einem späteren Zeitpunkt hier veröffentliche. Zum anderen handelt es sich hier um eine fotografische Beobachtung. Als begeisterter visueller Beobachter hatte ich die Hoffnung, dieses Objekt auch visuell erfolgreich zu beobachten.
In der Fotomontage dieses Artikels sind zwei Bilder gezeigt: links oben eine Aufnahme ohne Linienfilter (UHC), rechts unten eine mit einem solchen Filter. Eine grüne gestrichelte Linie umgibt den Planetarischen Nebel IC 1295, der visuell für 8″-10″ bereits kein Problem darstellt. Rechts oberhalb dieses Objekts ist eine abknickende Sternkette mit einer roten gestrichelten Linie markiert.
Am Knick der Kette steht das Zielobjekt.
Im Vergleich beider Aufnahme fällt auf, dass dieses Objekt mit Filter die Sternenkette dominiert, während des ohne Filter beinahe das schwächste Objekt in der Kette ist. Dieser Effekt spricht erheblich für einen Planetarischen Nebel, was sich dann im Studium der einschlägigen Objektkataloge auch bestätigt hat. Die Aufnahmedaten: Es kam der TV85 mit der Canon 1100Da zum Einsatz. Belichtet wurde 5x300s und 25x120s durch einen UHC-Linienfilter.
Den “Blinkeffekt” habe ich hier noch in einem animierten GIF verarbeitet.
In den letzten Jahren habe ich mehrfach mit 8″ und 10″ versucht, diesen PN zu beobachten. Gelungen ist es mir jedoch bisher noch nicht. Die Helligkeit ohne Filter lässt sich nur schwer abschätzen, ich denke, sie liegt bei 13,5mag. Das ist auch für den 10″ eine Herausforderung, jedoch nicht völlig unmöglich. Trockene Festlandsluft und zirrenfreier Himmel könnten ausreichen. Oder eben mehr Öffnung, beispielsweise 16″.
Sollte mir noch eine visuelle Beobachtung gelingen, werde ich sie hier melden 🙂
Hallo Frank,
ich habe mir den PN zuletzt mit 24″ anschauen dürfen. Da war er vergleichsweise einfach 😉
Coole Animation, das ist sehr eindeutig!
Ich hänge Dir mal meine Beobachtungsbeschreibung mit 12″ an: bei 110x wirkt der Bogen ein wenig wie der neblige Schweif von Leiter 15 – bei 160x ist der hellere östliche Stern auffällig und die anderen 4 Lichtpunkte sind indirekt erkennbar – bei 240x und OIII war das Bild schon zu dunkel und es ist kaum noch etwas erkennbar – zurück auf 160x und mit OIII blitzen indirekt immer wieder zwei Lichtpunkte auf, der östliche helle Stern und eben K 4-8, der jetzt leicht heller als der östliche Stern erscheint.
Für mich war es eine Grenzbeobachtung mit 12″. Der PN sollte aber auch mit 8″ oder 10″ gehen, dann aber nur bei besten Bedinungen. Ein Freund von mir, ein richtiges Adlerauge, ist bislang aber auch mit 8″ gescheitert.
Viele Grüße
Rene
Hallo Rene,
vielen Dank für Deinen Beobachtungsbericht. Das macht Hoffnung, mit 10″ doch noch erfolgreich zu sein. Dieses Jahr hatte das Wetter ja schon einiges zu bieten, vielleicht haut es hin. Und ja: 24″ sind bestimmt hilfreich 🙂
Tschüss
Frank