Nach der 11-Jahre-Regel sollten wir uns eigentlich derzeit in einem Maximum der Sonnenaktivität befinden. Doch regelmäßige Leser dieser Seite wissen: die Aktivität ist sehr mau. Nur selten sind Flecken zu sehen, auch die Protuberanzen sind weit von denen echter Maxima entfernt. Mit wenig Hoffnung baute ich daher am 21. Mai mein PST auf. Und es kam anders als erwartet!
Gleich an mehreren Teilen des Sonnenrandes sprangen große und helle Protuberanzen ins Auge. Zudem war auf der Scheibe selbst ein kleines Fleckchen zu erkennen. Nach einer kleinen Zeichnung nahm ich mit der sw-Überwachungskamera folgende Teile der Sonne auf:
Nach der langen Durststrecke tat diese Sonnenbeobachtung richtig gut!
PST; 25x Leica Okular und ein IR-Objekt bilden zusammen eine Art Barlowlinse. Aufnahmezeitpunkt etwa 21. Mai 2010, 19:15.
Hi Frank,
ja, die Sonne gestern hatte wirklich was! Hatte die Chance, durch ein 90mm Lunt mit Halpha auf dem Mt. Lemmon (2800m) zu beobachten. Ein kleiner Fleck etwas unterhalb der Mitte, dafür aber eine Riesenprotuberanz auf 11 Uhr sowie ein paar kleinere rundherum.
Das schärfste dabei: Etwa 2 Stunden bevor die Sonne untergegangen ist, war die Rieseprotuberanz auf einmal verschwunden, innerhalb von etwa 20 Minuten (sollte eine größe von etwa dem doppelten Erddurchmesser gehabt haben). Es war gerade etwa 5 Uhr. Wir haben gescherzt, dass die morgen früh, pünktlich um 8 Uhr wieder öffnet 🙂
Viele Grüße und genießt den Sonnenschein,
Christian