Bereits 1946 beobachtete Minkowski im Sternbild Perseus einen planetarischen Nebel, der die Katalognummer M1-4 erhielt. Am 28.01.2017 gelang mir die Sichtung mit einem 10″ f/5 Dobson.
Der Planetarische Nebel M 1-4, auch mit PK 147.4-02.3 bezeichnet, steht etwa dreieinhalb Grad nordöstlich von Mirfak (alpha Persei), dem hellsten Stern im Sternbild Perseus. Diese Distanz lässt sich mit einem Okular, das einen Himmelsausschnitt von etwa 80 Bogenminuten (also etwa Eineindrittel Grad) zeigt, leicht überwinden. Das Schöne an diesem “Starhoppen” ist die Möglichkeit, nach interessanten Sternenmustern Ausschau zu halten.
Zum Beobachtungszeitpunkt wanderte das Objekt gerade durch den Zenit. Das war ein großer Vorteil, da der Himmel schwach mit Zirren überzogen war. Im Zenit jedoch war die Transparenz ausreichend gut, um das Objekt zu versuchen. Immerhin hat der PN eine Helligkeit von 13.5 mag, was nicht viel über der Sichtbarkeitsgrenze im 10-Zöller liegt.
Das Objekt wanderte gerade durch den Zenit. Das war nicht nur ein großer Vorteil.
Wer selbst mit einem Dobson beobachtet, kennt es: im Zenit ist das Schwenken eines Dobsons unkomfortabel. Der Tubus steht senkrecht und dreht sich um seine Achse. Ich rückte mit meinem Faltstuhl daher halb um das Teleskop, um dem Okularauszug zu folgen.
Die Skizze dieses Artikels zeigt, was ich sah: der hellste Stern, links im Bild, besitzt eine Helligkeit von achter Größe, die schwächeren Sterne rechts davon sind mit 11ter und 12ter Größe wesentlich schwächer. Sie waren problemlos bei 75facher und 100facher Vergrößerung zu sehen.
Das mit blauer Farbe eingekreiste Objekt war direkt sehr an der Grenze der Sichtbarkeit. Das änderte sich aber sehr deutlich, wenn ich einen UHC-Filter ins Okular schraubte. Dann war es absolut sicher zu sehen. Dieses Verhalten und die Position sprechen dafür, dass es sich um den gesuchten Planetarischen Nebel M 1-4 handelt.
Nummer 201 der von mit visuell erfolgreich beobachteten PN 🙂
Koordinaten des PN:
Rektaszension 04h41m42,24s, Deklination 52d17m01s
Beobachtungsort war der heimische Balkon in einem kleinen 15.000er Städtchen östlich von Hamburg …