Von Nordwesten drücken feuchtere Luft am Boden und Zirren in weiter Höhe hinein. Seit Neumond sind bereits mehr vier Tage vergangenen. Gute Gelegenheit, ihn mal genauer zu inspizieren. Hier zunächst ein Foto:
(Vollbild)
Diese Foto entstand mit dem TV85, der anschließend auch der visuellen Beobachtung diente. Zunächst verschaffte ich mir bei etwa 42facher Vergrößerung einen Überblick über die doch noch schmale Mondsichel. Was mir vorher in dieser Form noch nie aufgefallen war: bei einigen kleinen und tiefen Kratern konnte die Sonne nicht den Kraterboden erhellen – und daher sah es so aus, als habe jemand mit einer Stecknadel jede Menge Löcher in die Mondsichel gepiekst.
Natürlich blieb ich nicht bei 42fach sondern erhöhte mit dem 3er Radian auf 200fach. Ja, ich weiß, das ist eigentlich schon Leervergrößerung bei lediglich 85mm Öffnung. Aber der TV85 verträgt das völlig problemlos. Keine Farbsäume und klar definierter Fokus, was will man mehr?
Einige Höhepunkte möchte ich herausgreifen, wobei ich mich wieder auf den Mondatlas von A. Rükl beziehe:
Seite 14/15
- Krater Atlas mit Rimae Atlas
- Krater Hercules mit breitem Rand und Zentralberg
Seite 26
- Krater Yerkes mit Yerkes E
- Promontorium Lavinium und Promontorium Olivium, zwei gegenüberliegende spitze Kaps
- Dorsum Oppel, ein 300 km langer Meeresrücken im Mare Crisium
Seite 36
- Krater Cauchy
- Rima Cauchy
- Rupes Cauchy
Seite 37
- der nahezu versunkene Krater Lick, mit flachem Ring
- direkt daneben steht Greaves, ein extrem dunkles Loch (siehe Nadelstiche oben)
Seite 58
- Fracastorius
- Fracastorius D: zeigt hellen Rand und ragt über Frac. hinaus
- Rosse erhebt sich scheinbar dreidimensional aus dem Mare Nectaris
Seite 68
- bei 34° Süd und 46° Ost liegt ein Krater wie eine Schuhsohle 🙂
- Krater Rheita mit Zentralberg
Leute, die Mondbeobachtung macht echt Spaß. Lustig auch die ganzen Vögel, die während der Beobachtung vor der Mondsichel vorbeiflogen.