Der Herbst brachte uns in letzter Zeit herrliche Sonnenstunden. Auch heute wieder, wobei der Himmel wieder von Zirren bedeckt ist. Das ist schlecht, wenn Protuberanzen Ziel einer Sonnenbeobachtung sind. Entsprechend wenige Protuberanzen waren da heute um 12:00 MEZ zu sehen. Die nebenstehend gezeigte Fleckengruppe bewog mich dann aber doch dazu, die Kamera auszupacken und einen Artikel zu veröffentlichen.
Max Waldmeier schlug vor, Sonnenflecken in Kategorien einzuteilen. Das ergibt Sinn, denn es gibt Einzelflecken, die alleine auf weiter Flur stehen. Und es gibt sehr reichlich strukturierte Fleckengruppe, wie im Bild zu sehen. In Waldmeier-Klassifikation würde man die hier heute gezeigte Fleckengruppe wohl der Kategorie F zuordnen. Eine solche Gruppe mit wenigen großen und einer großen Zahl kleiner Flecken habe ich lange nicht mehr gesehen.
Das Titelbild dieses Artikels ist ganz “klassisch” mit meinem H-Alpha-Teleskop fotografiert. Hierzu wird der Resonator im Teleskop so eingestellt, dass nur ein ganz enges Fenster des Sonnenspektrums um die H-Alpha-Linie herum zu sehen ist. Für das zweite Bild habe ich den Resonator verstimmt. Im Ergebnis lässt er Licht sehr viel breitbandiger durch und der Anblick ähnelt viel mehr dem, der sich bei Einsatz eines einfachen Sonnenfilters bietet. Auf dieser Aufnahme ist viel deutlicher zu sehen, dass der sehr dunkle Zentralbereich der Flecken von einem Hof umgeben ist, der Penumbra.
Beide Anblicke haben ihren eigenen Reiz und in sich ist diese Fleckengruppe wirklich sehenswert.