Derzeit läuft eine Serie von Bedeckungen des offenen Sternhaufens M45 durch den Mond, die noch bis 2011 andauern wird. Heute, am 07. Januar 2009, fand eine zu einer guten Uhrzeit statt (naja, mal früh im Büro Schluss machen gehörte dazu). Zwischen etwa 17h und 20h MEZ lief der Mond über diesen Sternhaufen. Passend zu diesem Ereignis schob sich seit 9 Uhr morgens ein Wolkenband von Norden über die Bundesrepublik. Noch um 16h sah es gar nicht gut hier in Wetzlar, Mittelhessen aus. Würde es doch noch klappen?
Doch zum Glück blieb es nicht so. Bereits um 17 Uhr sah ich vom Büro aus, dass der Mond durch die Wolken lugte und am Horizont größere Lücken standen. Also bin ich schnell heim. Zunächst waren die Wolken noch zu dicht als dass die Plejadensterne zu sehen gewesen wären. Daher konnte ich noch schnell um die Ecke gehen und einen Kasten Wasser holen. Kurz vor 18 Uhr kam dann die erste Lücke und durch die war dann im 10×25 Leica Plejadensterne sichtbar (Merope , Alcyone und Atlas). Erste Aufnahmen, bevor der Himmel wieder zuzog.
Die nächste Lücke kam dann etwa gegen 18h30. Und die war richtig gut, hielt auch bis nach 19Uhr. In dieser Zeit entstanden folgende Aufnahmen:
Auf diesem Bild ist rechts oberhalb des Mondes Electra zu sehen, senkrecht unter dem Mond steht Alcyone. Links unterhalb davon ist Atlas zu sehen, rechts oberhalb Merope (bekannt durch den visuell zu sehenden Meropenebel).
Etwas mehr Details gefällig? Siehe hier:
Dies wurde mit einem 1000 mm Spiegelteleobjektiv aufgenommen. Der Mond ist natürlich stark überstrahlt, wenn die Belichtungszeit lange genug ist, die Plejadensterne abzulichten (Vollbild). Allerdings zeigt das ganz gut den Anblick im 20×70 Fernglas.
Belichtet man zwei Aufnahmen in kurzem zeitlichen Abstand (etwa eine Minute), kann man ein Stereobild konstruieren:
Das letzte Bild entstand schon kurz vor Aufzug der nächsten Wolkenbank. Es war ein Wolkenfetzen, insgesamt sah das dann so aus:
Danach zogen hier wieder Wolken auf. Aber immerhin! Noch mittags und auf den Satellitenbildern um 16 Uhr hätte ich nicht mit so einer gelungenen Beobachtung gerechnet.