Heute möchte ein Bild nachreichen, welches bereits am 23. Mai 2011 mit dem TV85 und einer 350D als Kamera entstand:
Der Kugelhaufen …
Messier 3 ist ein Kugelsternhaufen und als solcher ein Objekt, das in praktisch allen Teleskopen Freude bereitet. Im TV85 schwebt bereits ein zur Mitte hellerer Ball im Blickfeld, der in ein hübsches Sternenfeld eingebettet ist.
Bereits im C8 zeigt sich der Kugelsternhaufen körnig bis ins Zentrum. Oft wird dies als “aufgelöst” bezeichnet. Klar, dass im 16-Zoll Dobson da noch einiges mehr geht. Natürlich löst ein solches Teleskop den Kugelhaufen bis ins Zentrum auf, bei dem dann einzelne Sterne vor einer glühenden Fläche zu stehen scheinen. Da in der Regel das Bild aufgrund der niemals perfekten Luftruhe nicht vollkommen ruhig steht sondern sich leicht bewegt, ergibt sich ein buchstäblich lebendiges Bild. Zusätzliches Freude bereitet es, einzelnen Sternketten zu folgen oder Sterngruppen auszumachen.
In der Aufnahme ist der hellste Stern PPM 102775 mit einer Helligkeit von 6,2 mag, also ein guter Kandidat für das freie Auge. Norden ist etwa auf 10h30, also “links oben”.
… und noch mehr!
Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht nach dem Genuss solcher hellen Objekte zur Sternkarte greifen würde und nach “schwachen Fizzelchen” in der Nähe Ausschau halten würde. In der Umgebung von M3, etwa 30′ bis 40′ entfernt, wurde ich fündig. Weiterlesen lohnt sich etwa ab 10″-12″-Teleskopöffnung oder fotografischer Ausrüstung ab 3,5″. Die folgenden Galaxien lassen sich am rechten Bildrand der oben gezeigten Aufnahme finden.
Da ist zunächst als einfachstes Objekt die NGC 5263, die mit einer angegebenen Helligkeit von 14,1mag auch mit einem 8″ unter sehr guten Bedingungen machbar sein dürfte. Der NGC sagt über diese Galaxie: “considerably faint, small in angular size, much extended ; star 9 south preceding”. In Guide wird die Größe mit 0,4’x1,6′ angegeben. Das ist viel versprechend. Doch was ist nun real zu sehen?
Am 2. Mai 2008 hatte ich während des ITV in Gedern die Gelegenneit, meinen 16″ Dobson auf das Objekt auszurichten. Bei etwa 220facher Vergrößerung notierte ich mit, dass die Galaxie etwa 4:1 elongiert ist. Sie sei ein flächiges, gleichmäßiges Glimmen. Den Positionswinkel schätze ich grob auf 150°, d.h. die lange Achse ist aus der Nord-Süd-Richtung verkippt.
Von diesem Erfolg angespornt, ging ich noch einen Schritt weiter und suchte die waagrecht neben M3 am rechten Bildrand zu sehende PGC 48312 auf. Diese erschien rund, schwach und als gleichmäßiges Leuchten im Okular.
Spannend ist die Gruppe der Galaxien LEDA 93725, LEDA 93724 und PGC 48295, die auf der Aufnahme etwas oberhalb der PGC 48312 zu erkennen ist. Bei 220fach und 400fach entehme ich meinen Beobachtungsnotizen: “fast stellare Gx, relativ hell”. Klein und kompakt ruft nach höhere Vergrößerung, was bei mir 660fach Vergrößerung bedeutet. Dies schien Flächen zu zeigen, was aber unsicher war. Bei Gelegenheit werde ich diese Gruppe nachbeobachten. Mich würden Beobachtungen von Besitzern größerer Teleskope brennend interessieren!