Im Sternbild Adler steht der planetarische Nebel M 1-66. Nach einigen Monaten Pause in der visuellen Astronomie konnte ich in der Nacht vom 01. auf den 02. September den 10-Zöller auf das Objekt ausrichten.
In den Abendstunden hatten noch tiefe Quellwolken den Himmel teilweise bedeckt. Über Skandinavien lauerte außerdem ein großes Feld von Zirrusbewölkung und schob sich langsam in Richtung Deutschland.
Also legte ich mich schlafen.
Allerdings baute ich vorher noch den 10-Zöller auf und legte Sternkarten, Filter und Okulare bereit. Wenn ich aufwachen und der Himmel klar sein sollte, würde ich einen PN von meiner Kandidatenliste versuchen: M 1-66 (auch: PK 032.7-02.0 bzw. PK 32-2.1). In Guide ist an der Position ein GSC-Stern mit einer Helligkeit von 13m3 verzeichnet. Das war viel versprechend.
Tatsächlich wachte ich auf. Etwas später als geplant, aber um 1:00 stand der 10-Zöller auf dem Balkon. Die Luft war leicht feucht und das Balkongeländer schon nass von Tau, doch die Milchstraße prangte gut strukturiert am Himmel.
M 1-66 steht nördlich von Messier 11 und so hatte ich vor, von diesem einen Starhop durchzuführen. Allerdings fand ich Messier 11 nicht, der recht knapp über einer Hauskante stehen musste. Und ich bemerkte, dass ich die Gegenlichtblende am Hut des Dobsons vergessen hatte.
Beides ist ziemlich typisch für eine erste Beobachtung nach einer längeren Pause.
Nachdem die Gegenlichtblende montiert war, richtete ich den Dobson wieder mit dem Punktsucher aus, sah im 13mm Okular zwei Sterne, die zur Karte im Deep Sky Atlas von interstellarum passten – und schon ging der Hop los. Allerdings nicht von Messier 11. Der Hop ging sehr leicht von der Hand. Ohne Probleme, Zweifel und Schlenker erreichte ich den PN.
Schon im 13mm Okular ohne Filter war an der Position des PN ein stellare Objekt erkennbar. Der UHC-Filter brachte Klarheit: Dieser “Stern” sprach auf den Filter an. Die Brennweiten 8mm und 6mm brachten keine weiteren Erkenntnisse, trotz ruhiger Luft blieb das Objekt stellar. Im 8er verglich ich dann noch die Wirkung der beiden Filter. Der PN spricht auf den OIII viel stärker als auf den UHC an. Das fand ich überdurchschnittlich ausgeprägt. Ein guter Vergleichsstern ist TYC 5115 596, der mit 11m5 angegeben ist. Im Bild ist er durch einen grünen Kreis markiert. Unter Einsatz des OIII wirkt der PN heller als dieser Stern, mit dem UHC sind beide Objekte etwa gleichhell.
Dies ist PN Nummer 229 in meiner “Liste erfolgreich beobachteter PN”.