Nachtlichter: Forschung zur Lichtverschmutzung

Nächtliche Beleuchtung innerhalb und außerhalb von Häusern hat unser Leben bereichert und sicherer gemacht. Doch auch Nachteile nächtlicher Beleuchtung sind mindestens seit den 1990ern bekannt. Im Rahmen der „Nachtlicht Bühne“ gibt es nun das Projekt Nachtlichter. Dieses lädt Bürger ein, bei der Erforschung nächtlicher Beleuchtung mitzuwirken.

Wir wissen heute, welchen negativen Einfluss nächtliche Beleuchtung haben kann. Beispielsweise gibt es einen tödlichen Einfluss auf die Insektenwelt und damit einem bedeutenden Teil der Nahrungskette, von der wir Menschen abhängen. Gerade Insekten stehen viel zu sehr unter Druck. Man schätzt, dass bereits 80 Prozent der Insekten gestorben sind (vgl. Frauke Fischer im Podcast Weltwach, Folge 307).

Doch auch der Biorhythmus des Menschen gerät bei unsachlicher Beleuchtung aus den Fugen, die Gesundheit des Menschen leidet also direkt.

Daher ist es wichtig, herauszufinden, welche nächtlichen Beleuchtungsmittel welchen Einfluss auf die nächtliche Helligkeit haben. Wie stark erhellen Straßenlampen, Werbeschilder, Gartenlichter und dergleichen unsere Nächte? Und wie verändert sich die Nutzung im Laufe der Nacht?

Mit dem Projekt Nachtlichter wird in diesem Jahr nicht nur die erste, sondern auch die zweite Frage untersucht.

In den Monaten September und Oktober 2023 läuft eine Messkampagne. Bei dieser werden Straßenzüge nach Sonnenuntergang untersucht. Ermittelt wird, welche Leuchtmittel Licht aussenden, wie hell und wie groß sie dabei sind und um welche Art es sich handelt. Zunächst wird in einer ersten Begehung durch einen Bürgerwissenschaftler erhoben, ob beispielsweise eine große Fassadenbeleuchtung vorliegt oder ein großer selbstleuchtende Werbebanner. Dann wird bei einer zweiten Begehung festgehalten, ob sich die Abstrahlung dieser Leuchtmittel im Laufe der Nacht verändert, beispielsweise reduziert.

Auf der Website des Projekts gibt es eine App (Link zu Online-Version), in der die Daten direkt während der Begehung eingegeben werden können. Zuvor wird der Straßenabschnitt (=“Transekt“) definiert oder ein bereits definierter Abschnitt ausgewählt.

Diese App läuft mittlerweile auf meinem Smartphone. Sehr gut finde ich, dass ich vor Installation und Freischaltung der App eine Schulung auf der Website durchlaufen musste (Link zu diesem Tutorial). Diese beinhaltet ausführliche Erläuterungen, wie zu messen ist. Zahlreiche Beispiele erklären die verschiedenen Arten von Leuchtmitteln und deren Ausgestaltung. Anhand von Tests wird das Wissen vertieft. Ich werden vor den Messungen diese Schulung noch ein- oder zweimal Durchlaufen, um mehr Sicherheit zu bekommen, denn bei einigen Fragen fand ich meine Leistung nicht gut.

Nun werde ich in der kommenden Zeit meine eigenen Messungen planen. Welche Straßenabschnitte von Schwarzenbek werde ich wohl abgehen? Tatsächlich bin ich recht selten nachts im Ort unterwegs und habe nur eine grobe Vorstellung von den Beleuchtungsverhältnissen.

Die Erforschung der nächtlichen Beleuchtung ist aus meiner Sicht sehr wichtig und daher möchte ich mich bei allen Organisatoren für dieses Projekt bedanken. Es würde mich freuen, wenn möglichst viele Leser bei diesem Forschungsprojekt teilnähmen.

Besonderer Dank geht an Dr. Loeka Jongejans und Dr. Christopher Kyba, die sich für meine Fragen zum Projekt Zeit genommen haben.

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